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Nachrichten aus Maynwacht

Begonnen von Daniel, 05.06.2023, 05:56:49

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Daniel

Am Mittag des 5. Tages des 6. Monats 23 Viviane erreichte ein Späher stark schnaufend die Feste Erbnacht. In der Küche leerte er einen Krug Wasser in einem Zug, um danach bei der Kronvögtin vorzusprechen.
Arianna von Eismond sah den Späher an.
"Nun, was hast du zu berichten?"
"Euer wohlgeboren, ich bringe Kunde aus Maynwacht. Die nördlichen Wälder sind mit allen möglichen Viechern voll. Wir haben Rubenhain, Mayenstein und die Brücke nach Dornengrund verloren. Rupert und ich kamen am Landgut der Maynwachts an, als dort Soldaten ohne Farben den Kornspeicher und die Pferdeställe in Brand steckten."
Der Späher atmet durch und setzt wieder an.
"Rupert und ich sprangen den Knechten zur Seite, welche die Soldaten abwehren wollten. Doch kamen dann noch Spinnen aus den Wäldern. Die Knechte und wir Zwei flüchteten in die Gesindestube. Die Spinnen krabbelten über das Dach und die Soldaten schrien was von anzünden." 
Der Späher nimmt einen Schluck aus einem Krug, der ihm hingestellt wurde.
"Wir dachten alle, unser letztes Stündlein hätte geschlagen, als wir alle die Trommeln hörten. Die klangen wie aus weiter Ferne. Dann entzündeten sich die Kerzen auf dem Grenzreitertisch alleine, und da lag plötzlich ein Drachensymbol drauf, dass hell leuchtete. Und dann hörten wir Kampflärm. Der Rupert und ich sind an die Fenster gesprungen."
Er nahm sich einen weiteren Schluck.
"Und wir haben Geister auf dem Hof gesehen, die gegen die Soldaten und die Spinnen vorgegangen sind. Ich schwörs beim Drachen, ich hab den Wesemir gesehen, und auch den Meinrich, der bei der Befreiung gefallen ist. Und Geisterorks waren auch dabei.
Und plötzlich hör ich den einen Knecht aufschrecken und wir gugen zum Grenzreitertisch.
Auf einmal steht da der Gerald, auch durchsichtig und der sagt:
"Der Ruf wurde gehört und Maynwacht hält Stand."
Dann geht der durch die Wand und schließt sich den anderen Geistern an, welche die Angreifer in den Wald treiben.
Rupert und ich haben die Knechte mitgenommen und sind nach Steingewann geflohen. Dort haben wir den Fendrick getroffen, der im Osten Maynwachts unterwegs gewesen ist. Der hat auch von Geistern berichtet, die den Feind am weiter vorrücken hindern."
Der Späher schaut die Kronvögtin an und wartet Ihre Reaktion ab.
Arianna nimmt sich einen Moment Zeit, bevor sie sich wieder dem Späher zuwendet.
"Ich danke dir für den Bericht. Es ist gut, dass das Gezücht am weiteren Vormarsch gehindert wird. Auch wenn es mich traurig stimmt, dass unsere Gefallenen auch im Tode noch an ihrem Dienst festhalten und nicht in Frieden ruhen können."
Auf den etwas verwirrten Blick des Spähers setzt sie hinzu:
"Mach dir keine Sorgen. Ich denke, dass wir die Hilfe der Geister Wulf und den anderen Schamanen der Farbhäute zu verdanken haben. Die Schamanen haben andere Riten und Bräuche, als dass wir sie kennen. Und ich glaube nicht, das die Hilfe, die ihr - wir - dort bekamen, erzwungen ist.
Vorerst sollten wir froh sein, dass das Gezücht nicht weiter ins Landesinnere gelangen kann.
Aber wir müssen weitere Vorkehrungen treffen, denn ewig wird diese Verteidigung nicht halten.
Geh, ruh dich aus so gut du kannst. In der Küche soll man dir reichlich zu essen geben, und Proviant für ein paar Tage packen.
Später werde ich dich wieder rufen lassen, und dir deine Aufgaben mitteilen."
Mit einem freundlichen Nicken entlässt die Kronvögtin den Späher.
Auf dem Weg zur Tür sieht er noch, wie sie Feder und Papier zur Hand nimmt, dann schließt sich selbige hinter ihm.
Etwa zwei Stunden später wird der Späher wieder zur Kronvögtin gerufen.
"Hast du genug gegessen, getrunken und Proviant für ein paar Tage eingepackt?"
"Ja Herrin. Sogar mehr als ich brauchen würde, hat man mir eingepackt."
"Sag, kannst du lesen?"
"Auch das kann ich, der alte Paul hat mir das noch......"
Arianna hebt die Hand, und der Späher hält sofort inne.
"Sehr gut. Dann höre, was ich dir nun auftrage.
Du bekommst eines der guten Pferde aus dem Stall der Feste.
Reite durch die Baronie, und verkünde den guten Leuten in allen Dörfern, Weilern, Städten meinen Ruf.
Ein Jeder der fähig genug ist, eine Waffe gegen einen Feind zu führen, der soll sich binnen einer Wochenfrist hier in Stadt-Erbnacht einfinden.
Ein neues Übel ist herauf gezogen, und es gilt erneut nicht nur unser Erbnacht, sondern das ganze Reich zu schützen."
Mit diesen Worten übergibt sie ihm das von ihr unterzeichnete und gesiegelte Schriftstück, auf das er es an allen Orten vorzeigen und verlesen kann.
"Nimm dir auch noch einen oder zwei Mann zur Sicherheit aus der Garnision mit. Der Proviant ist schon gepackt, du musst dir die Männer nur noch holen.
Der Hauptmann weiß bescheid."
Mit diesen Worten entlässt sie den Späher um seiner aufgetragenen Aufgabe nachzugehen.
Rechtschreibfehler sind im Preis inbegriffen.

Halbtags Dichter und Denker

Wenn die Welt dich will erdrücken,
Schaffe dir Träume die entzücken.