Im Namen des Friedens

[Caidrach Karlesce von Trutzwald]

11. Monat im Jahre 16 Viviane

Schwingenstein, Aushänge an den Verkündungstafeln der Baronie

Dem Volk der Baronie sei kund getan um zu wissen, daß die ehrenwerte Svenja von Perchtograd - ihres Zeichens Verlobte unseres geachteten Barons - eine weitere Stiftung für das Volk tätigen wird. Mit dem Ziel, die Witwen und Waisen gerade des zuletzt im eigenen Land ausgetragenen Konfliktes um die Tannenbrandt-Affäre zu unterstützen, wird der Orden des Shaid mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet, um ein weiteres Ordenshaus zu errichten sowie fürderhin zu betreiben. Dieses soll geschehen im durch den Pavlodarer Bund schwer geschundenen Weiler Buchenau in der Gemarkung Eichingen.

Die Aufgabe dort wird sein, vor allem den unglücklichen Kindern, die ihrer Ernährer beraubt wurden, nicht nur zu versorgen, sondern auch mit einer soliden Ausbildung zu versehen, um ihnen und der Baronie eine stabile Zukunft zu ermöglichen. Dankbarkeit gilt der Friedensstifterin, die einmal mehr verdeutlicht, wie viel ihr am Wohlergehen des Volkes und der Baronie gelegen ist. Möge sie gesegnet sein.

Im Namen des Barons von Schwingenstein, ermächtigt für die innere Stabilität und Sicherheit,
Caidrach von Trutzwald, Erster Ritter der Baronie.
geg. Nov. 16 V.


"Selstsam", dachte sich der Steinguthändler Gregor aus Tharant, "noch ein Haus dieses Ordens? Und dann auch noch im Vorgarten des größten Heiligtums der Mutter Meret in der ganzen Baronie? - Naja, die werden schon wissen, was sie tun"

"Gottlob", rief Frieda aus, als sie in der Brockenmark von der Neuigkeit erfuhr. "Dieser Orden scheut keinerlei Kosten und Mühen und kümmert sich so außerordentlich redlich um die Unseren. Diese Perchtograd scheint es ja wohl tatsächlich anders zu meinen als ihr alter Herr. Morgen werde ich mal zu dem Haus des Ordens im nächsten Dorf gehen und fragen, ob ich da was helfen kann. Und nebenbei mal hören, was diese Priester so an Lehren zu verkünden haben."

[Alvin]

"Ich wusste doch, dass die künftige Baronin nett ist", dachte sich Alvin, als er den Aushang las. "Und das nicht nur zu den Leuten in Ihrer Umgebung, sondern zu allen. Und solange dieser Orden auch im Sinne der gütigen Mutter handelt, profitieren ja alle davon."

Etwas entfernt auf Burg Schwingenstein blickt Auros von der Sternengischt seinen Bediensteten derweil grimmig an. "Die tut auch alles, um sich hier breit zu machen. Die dummen Bauern merken nicht einmal, dass sie Sie für Hilfe feiern, die ohne ihresgleichen gar nicht nötig wäre. Aber was soll man machen? Onkel sieht ja auch nicht, dass sie eine Bedrohung für die Familie ist. Aber jetzt raus mit dir und erzähl keinem hiervon."

Aleksej benötigt eine Weile, um die Buchstaben zu entziffern. "Naja, wenn die eine gute Köchin haben, kann man da ja mal vorbei schauen, wenn es sich ergibt", denkt er sich dann und eilt seinem Ausbilder nach, der den Weg schon ein ganzes Stück weiter gelaufen ist.