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Neueste Beiträge

#21
Galladoorn & Kharkov Cons / Re: G61 - Wissensaustausch in ...
Letzter Beitrag von Arianna - 23.07.2023, 10:05:11
@Xarkson:

Schade, aber auch eine Weihnachtsfeier ist ja auch schön. :)

Wenn sich das Konzept bewährt, kommen bestimmt noch weitere Veranstaltungen dieser Art. Wissen gibts ja nie wirklich genug.

LG, Drea
#22
Galladoorn & Kharkov Cons / Re: G61 - Wissensaustausch in ...
Letzter Beitrag von Xarkson - 22.07.2023, 09:02:21
Schade, da wäre ich sehr gerne wieder dabei gewesen, doch für den 02.12.23 haben wir bereits eine Location für unsere Wheinachts-/Adventsfeier angemietet.  :'(
#23
Galladoorn & Kharkov Cons / Re: G61 - Wissensaustausch in ...
Letzter Beitrag von Merkutius - 17.07.2023, 07:26:00
Hm dann meld ich mich wohl mal an. Als Spieler. Drea wir telen mal, gab da noch ne frage ob das gehen würde.
#24
Sonstige und regelmäßige Termine / Re: Drachenreiter Online Stamm...
Letzter Beitrag von Endril - 16.07.2023, 16:17:20
Heute ist der 16. Juni und wieder Online Stammtisch
#25
alphaCons / AlphaCon 15
Letzter Beitrag von Graumähne - 16.07.2023, 12:57:41
Achtung, Absage!!!

EDIT:

Leider mussten wir den AlphaCon aus diversen Gründen absagen.
Tut uns selbst in der Seele weh, ging aber leider nicht anders.
Liebe Grüße




Die Gilde der Drachenreiter e.V. präsentiert wieder den Con für Einsteiger*innen in das wundervolle Hobby Larp.

Den AlphaCon 15 am 24. - 26. Mai 2024 in Erbach im Odenwald.

Wir freuen uns über viele motivierte neue Spieler*innen und NSC.

In diesem Sinne: Spread the Word, es wird wieder toll!


Liebe Grüße

Eure AlphaCon 15 - Orga

Jannis, Yvonne und Gunther
#26
Baronie Erbnacht / Der Wind des Krieges
Letzter Beitrag von Daniel - 16.07.2023, 10:15:38
Das Eismondbanner wehte an den Masten der Feste-Erbnacht. Eskel lässt seinen Blick über den Burghof schweifen. Der aufgestellte Thron, der lange Teppich mit dem Kissen. Kurz blitzt das Bild des Hofes auf dem Falkenstein durch seinen Geist. Seine Aufregung, als er seinen Schwur sprechen musste, vor dem Königspaar, den Baronen und den Rittern. Diese Blicke würden die heutigen Eide nicht sehen, nur das Volk und das Land. Er grinste, weil seine Gedanken nach dem Halbork klangen. Hinter ihm öffnete sich die Tür.
"Oh, entschuldigt euer Hochwohlgeboren. Ich dachte, ihr wäret noch zu Tisch."
Eine junge Magd mit einem Bündel in den Händen steht erschrocken an der Tür.
"Alles in Ordnung. Was hast du da?"
"Euer Festgewand, frisch gewaschen."
"Leg es dorthin. Danke dir"
Die Magd legt das Bündel auf die Komode und verlässt den Raum. Der Baron schaut wieder in den Hof.
Zwei Stunden später war die Burgbevölkerung angetreten. Die Baronin hatte ihren Platz vor dem Thron eingenommen. Zu ihrer Rechten stand ihr Mann zur Linken Thorus, der Waffenmeister. Auch Eloell von den Frostwaldelben war anwesend, um die Freundschaft zwischen seinem Volk und den Menschen Erbnachts zu bekunden. Der Hof füllte sich mit den Lehnsnehmern und Schaulustigen. Eskel schaute in die Runde derer die sich anschicken eine Aufstellung einzunehmen. Da war die Familie von Maynwacht, die er selbst vor wenigen Tagen aus dem belagerten Maynwacht hierher geführt hatte. Ritter Ülfried von Niederend, Markverweser zu Niederend; Gustav Drakenstein, Markverweser zu Wendt und die Dame von Wiesen, Markverweserin zu Wiesen reiten sich in erster Linie ein. Dahinter reihten sich Gorlosch Sohn des Gumlosch, von der Wendter Zwergenbinge; Die Familie von Grimmen aus Waldwacht; Der Stadtverweser von Düsterbrunn aus Herzfeld und der Markverweser von Waldwacht ein. Hinter diesen reihten sich die Großbauern und viele Weitere ein. Der Baron atmete durch, das würde ein langer Tag werden.
Nach etwas Getuschel in den ersten Reihen trat Ritter Ulfried von Niederend als erster vor seine Baronin und beugte sein Knie.
Später am Tag führte der Pferdeknecht Reinhard das Pferd des Herrn von Niederend auf den Hof. Auf der nahen Treppe standen die Baronin und ihr Ritter.
"Ich entschuldige mich euer Hochwohlgeboren, aber ihr wisst, mein Ritterbruder sammelt in Tron ein Heer..."
Die Baronin hob beschwichtigend die Hand.
"Ich weis Ulfried, sichere Wege und komme Wohlbehalten zu uns zurück. Das zweite Widderbanner wartet an der Feste Reichswacht auf dich."
Der Ritter verneigte sich und eilte zu seinem Pferd. Er schwang sich in den Sattel.
"Der Drache Beschützt"
Sagte Reinhard, als er dem Ritter die Zügel übergab.
"So sei es!" antwortete der Herr von Niederend, nickte Reinhard kurz zu und ritt zur Feste hinaus.
Arianna sah ihm eine Weile nach und wünschte ihm auch im Stillen noch viel Glück auf der gefahrvollen Reise, die er nun unter dem Kommando des Barons von Tron antreten würde.

Einen Tag später war Wulf in Frostwald unterwegs.
Geschäftiges Treiben war im Heerlager ausgebrochen. Wulf konnte es vom Versorgungslager der Widderbanner aus sehn.
Zelte wurden abgeschlagen und auf Karren verladen. Das Heerlager würde nach Maynwacht verlegt werden. Und auch die Widderbanner wurden verlegt.
Vieles ging ihm durch den Kopf. Wie oft hatte er in den letzten Tagen von den Erbnachtern erneut die Worte "Erbnacht hält Stand" gehört.
Der Halbork schaute nochmal zum Heerlager und sein Blick blieb am Eichenbanner hängen. Wie ein leichter Wind wehten Erinnerungen durch seinen Geist.
Wie er Sigmund Sieg aus den Händen der Toten dunklen Zauberin nahm.
Wie er mit Arianna und Harkon die Söldner mit dem schwarzen Widderkopf stelle.
Wie er Seite an Seite mit Gorgo gegen die Dämonen in Gleystoke kämpfte.
Die Zusammenarbeit mit Tarenja im Lazarett in Dalag Nor.
Er Seite an Seite mit Arianna, Harkon in Taskar.
Ein Anstoßen holte den Schamanen ins Hier und Jetzt zurück. Vor ihm stand ein kleines Mädchen, die Bauerstochter des nahegelegenen Hofes.
"Onkel Wulf. Was soll nun werden?"
Der Halbork hob das Kind hoch, und zeigte zum Eichenbanner.
"Egal was kommt, wie dunkel die Nacht auch sein mag. Solange dieses Banner weht, hält Galladoorn Stand."

Wenige Tage danach im Freiherrentum Wendt.
Eskel von Eismond, Baron von Erbnacht, stand unter dem kleinen Sonnensegel und sah auf das geschäftige Treiben. Unter ihm der Hohlweg, der von Mayntal in die höher gelegenen Wälder des Freiherrentums Wendt führte. Davor die Reste der wendter Brücke. Der Herr von Wiesen hatte es untersucht und bestätigt, dass sie durch Magie zum Einsturz gebracht worden war. Nun waren Menschen und Zwerge dabei, einen Wachturm im Eiltempo zu errichten. Gustav Drackenstein, Markverweser von Wendt; Gombrosch Sohn des Gorlosch, von der Wendter Zwergenbinge und Raimund vom Auenweid, Legat der Gemeinschaft des Drachen, traten unter das Sonnensegel und verneigten sich.
"Erhebt euch. Meine Herren wie sieht es aus?"
Der Zwerg stieß merklich die Luft aus.
"Euer Hochwohlgeboren, dieser Turm wird seinen Dienst tun, ist aber nun kein wirkliches Schanzwerk."
Der Baron nickte.
"Herr Gombrosch, danke für die ehrlichen Worte. Die Befehle seiner königlichen Hoheit sind die Grenze zu beobachten und des Feindes Bewegungen zu melden. Deshalb am Mayn entlang an Strategischen Punkten diese Türme. Festes Schanzwerk ist im Moment nicht möglich, denn zur jetzigen Zeit hat Erbnacht nur euch und eure Brüder als Schanzbauer zur Verfügung. Sollte sich da etwas ändern, melde ich mich."
Eskel schaute zu dem Legaten.
"Vater Raimund, haben wir die Möglichkeit, den Boden unter dem Turm zu weihen?"
Der Priester strich sich durch den Bart.
"Euer Hochwohlgeboren, den ganzen Boden? Das wäre etwas vermessen. Es würde sehr viel Kraft kosten, und ich gehe davon aus, dass das nicht der einzige Ort ist, den ihr geweiht haben wollt."
Eskel nickte.
"Ihr habt recht. Würde der Hohlweg gehn?"
Der Priester nickte.
"Danke Vater Raimund, ich hoffe, dass es nicht so lange dauert, bis eure Brüder und Schwestern zu uns kommen. Damit das nicht alles auf Greifenrasts Schultern ruht."
"Macht euch keine Sorgen, das wird schon. Erbnacht hält Stand, wie man es die Tage erneut nach so langer Zeit hört. Der Drache beschützt."
Mit diesen Worten drehte sich der Legat um und Schritt Richtung Holweg davon.
"Der Drache beschützt." antworteten der Baron und sein Markverweser.
"Ich mach dann auch mal weiter."
Verabschiedete sich der Zwerg.
#27
Anfängerfragen und Neuvorstellungen / Re: Hallo zusammen
Letzter Beitrag von Endril - 16.07.2023, 10:05:39
Hallo Jörg,

schön das Du den Weg hier ins Forum gefunden hast!

wir hatten sogar Kontakt und gemeinsames Spiel.

Ich hoffe Dich und Deine Frau auf unserem G61 (Tage an der Akademie) oder in Wenzingen, dann allerdings mit einem anderen Charakter meinerseits.

Liebe Grüße
Karsten

:)
Der Drache beschützt
Endril

#28
Anfängerfragen und Neuvorstellungen / Re: Hallo zusammen
Letzter Beitrag von Yvonne - 15.07.2023, 07:36:09
Von mir auch ein herzliches Hallo hier im Forum.

Ich fand unseren Kontakt ebenfalls sehr schön. Meine Dame hat von dir ja eine persönliche kleine Ländvorstellung bekommen. herzlichen Dank.
Gerne bleiben wir in Kontakt, gerade auch wenn es um politisch/wirtschaftliche IT Verbindung geht. Würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Yvonne aka Tatjana von Tannenbrand.
#29
Baronie Erbnacht / Zurück aus Waldbrunn
Letzter Beitrag von Arianna - 14.07.2023, 11:03:45
Früher als gedacht waren die Herrschaften aus Waldbrunn zurückgekehrt.
Doch nur die Herrin mit Tochter, der Waffenmeister und Korvis der junge Knecht, recht neu in ihren Diensten, waren am Mittag angekommen, vom Herrn war nichts zu sehen.
Arianna stieg aus der Kutsche, übergab das Kind an das eilig herbei gelaufene Kindermädchen, behielt sie aber beide an ihrer Seite. Sie rief einen der im Hof herumlungernden Burschen herbei, und schickte ihn ins Heilerhaus. Den Knecht, der gerade aus dem Gesindehaus kam, hieß siedas gesamte Personal sowie die Garde und Wachen binnen kürzester Zeit im Hof zu versammeln.
Eilig rannte der Knecht davon, um die Aufgabe seiner Herrin so schnell wie möglich zu erfüllen.
Tatsächlich hatten dann alle sich in der Feste aufhaltenden Bediensteten und Wachen rasch auf dem Burghof eingefunden, neugierig, was die Kronvögtin zu sagen hatte.
Arianna hob kurz die Hand und das Gemurmel verstummte und ohne große Umschweife kam sie rasch zum Punkt.
"Ihr lieben Leute. Wie ihr vielleicht schon gehört habt, hat die Krone Galladoorns entschieden, mich zur Baronin von Erbnacht zu erheben, und ich habe meinen Eid vor den Augen aller Anwesenden auf der Feste Greifenstein ihrer Königlichen Majestät, Königin Viviane von Eichenhain geschworen.
Wer von euch nun weiterhin meinem Hause dienen möchte, der spreche nun erneut seinen Treueeid mir und meinem Haus gegenüber. Ansonsten habt ihr eine Stunde, um eure Sachen zu packen und Erbnacht zu verlassen."
Arianna wartete kurz, bis sich das wieder erwachte Gemurmel erneut gelegt hatte.
Mit etwas Stolz und vor allem Freude sah sie, wie einer nach dem Anderen der kleinen Schar auf die Knie sank, und zusammen legten sie ihrer neuen Baronin gegenüber den Eid ab.
Nicht Einer war dabei, der sich verweigerte.
"Es freut mich sehr, dass kein Einziger von euch sich dem neuen Eid verweigert hat. Seid gewiss, ich werde auch weiterhin nach bestem Wissen und Gewissen für euch und Erbnacht sorgen.
Doch eines bleibt noch zu tun." Sie ließ sich von Thorus ein blau/weißes Bündel geben.
"Hinrich, nimm dieses, mein Banner. Der Widder ziert nicht länger das Wappen der Baronie Erbnacht. Ab diesem Zeitpunkt wird über Erbnacht der Blau-Weise Mond wehen."
Kurz kam wieder überraschtes Gemurmel auf, selbst Hinrich zögerte einen Moment. Doch dann besann er sich, nahm das neue Banner und machte sich auf den Weg zum Mast.
Arianna und die Anderen sahen zu, wie Hinrich das Banner, welches so lange über Erbnacht geweht hatte, gegen ihres tauschte.
Ein seltsames Gefühl durchfloss Arianna, doch sie wusste, es war richtig.
Erbnacht hatte eine Vergangenheit. Die sollte nicht in Vergessenheit geraten, aber auch nicht allgegenwärtig sein.
Sie riss ihren Blick und ihre Gedanken von den Bannern und wandte sich an ihren Waffenmeister.
"Thorus, nimm dir kurz Zeit, dich frisch zu machen, dann sehen wir uns im Arbeitszimmer."
Dem Kindermädchen nickte sie freundlich zu, entließ die anderen auf dem Hof in ihre Pflichten, dann ging sie ohne Umweg in ihr Ankleidezimmer, tauschte den feinen Zwirn für die Feierlichkeiten gegen etwas bequemeres, praktischeres, bevor sie sich ins Arbeitszimmer begab.
Die Magd hatte bereits eine kleine Mahlzeit bereitgestellt, dazu Krüge mit frischem Wasser.
Als Thorus den Raum betrat, hatte Arianna eine Karte auf dem Tisch und brütete darüber.
Sie nickte ihm zu und bedeutete ihm, sich dazu zu stellen.
Kurz darauf betrat auch der Halbork den Raum.
Wulf hatte zunächst einen lockeren Spruch bringen wollen, ob des neuen Titels von Arianna.
Doch er, der sie besser als jeder Andere kannte, sah sofort, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, und er schluckte den Spruch herunter.
Ohne länger zu warten, nahm er sich einen der Becher, stellte sich zu den Beiden an den Tisch und fragte in die kleine Runde:" Nun sagt schon! Was ist hier los? Wo ist Eskel?"
Arianna mühte sich, doch sie konnte Zorn, Wut und kleine Tränen ob der Wut nicht zurückhalten.
Sie riss ihren Blick von der Karte, schaute den Halbork an und berichtete ihm, dass ihr Gemahl schon einen Tag früher als sie selbst zurück nach Erbnacht geritten war, um die zwei Widderbanner auf Geheiß des Königs aus Herzfeld zurück in Richtung der Feste zu ziehen.
Wulf hörte, was die Baronin sagte, doch er verstand es nicht. Waren die Widderbanner doch zum Schutz dort oben erst hingeschickt worden.
"Warum? Wer soll dort jetzt die Leute schützen und die Viecher im Zaum halten? Wir..." weiter kam er nicht.
Arianna schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab. Das kam nicht oft vor, und er wusste sofort, dass die Lage sich noch verschlimmert haben musste.
Die Baronin sammelte sich kurz, nahm einen tiefen Schluck und erwiderte kurz und knapp:
"Dornengrund ist gefallen. Überrannt von Untoten und Söldnern, in den Farben des Verräters. Berichten zufolge soll der Baronssitz mit einer ähnlichen Hecke wie damals die gesamte Baronie umgeben sein, doch sicheres weiß man nicht. Ebensowenig, wie es um die Baronsfamilie steht.
Einer der Reichsritter, der Knappe und Bruder des Barons, und wenn ich es richtig mitbekommen habe, auch der schwingensteinische Magier, welcher sich jetzt Meister Graumähne nennt, sind los geeilt, um die Berichte zu überprüfen und das Ausmaß mit eigenen Augen zu sehen. Vielleicht auch, um sich nach Hohendornen durch zu schlagen, und dort nach zu sehen."
Sie hält kurz inne, trinkt einen weiteren Schluck des kühlen Wassers.
"Für uns heißt das, dass wir nun auch unsere östliche Grenze zu Dornengrund im Auge haben, und gegebenenfalls diese ebenfalls halten müssen.
Seine königliche Majestät will das kleine Heerlager nach Maynwacht verlegen, von dort aus zusehen, dass nichts den Mayn überquert.
Die Widderbanner sollen sich bis auf Weiteres im Hinterland sammeln, um ihm und den Seinen den Rücken frei zu halten, sowie an der Grenze, wenn nötig, unterstützen."
Die Nachricht traf den Halbork unvorbereitet. Genauso, wie es auch auf dem Falkenstein bei ihr und den anderen Anwesenden gewesen war.
Ohne Vorwarnung.
Für den Moment hatte es ihm tatsächlich die Sprache verschlagen.
Was hatte Arianna da gerade gesagt? Noch eine Front, die sich aufgetan hatte?
Und dann kam der Erbnachter in ihm durch. Praktisch, stur und treu.
"Was ist mit den Bauern an der Grenze? Die sind ohne Schutz. Wirst du sie warnen, dort wegholen?"
Arianna ließ die Schultern etwas hängen.
"Das wollte ich, Wulf. Das wollte ich anfangs wirklich.
Aber seine königliche Hoheit hat es verboten.
Er ist der Meinung, sie sind dort, wo sie sind, gut aufgehoben. Im Fall der Fälle werden sie stand halten. Es sind Erbnachter. Die wissen, wie es geht, sie haben schon früher stand gehalten, und sie werden es wieder tun.
Wir werden sie warnen, so gut wie es eben geht unterstützen, aber nicht wegholen."
Wulf, der sich wie alle anderen zwischenzeitlich in einen der Sessel gesetzt hatte, war direkt wieder auf den Füßen, knallte wütend seinen Becher zurück auf den Tisch.
Zorn loderte in seinen Augen, als er sprach.
"Schon wieder? Sie sollen schon wieder das Futter für die Dunklen und das Gezücht werden, dass man uns im schlimmsten Fall entgegen wirft?
Haben wir nicht beim letzten Mal schon genug Blut und Leben gelassen?"
Arianna verstand den Halbork, war es ihr doch anfangs nicht anders ergangen.
Nach dem er nichts mehr sagte und sie nur anstarrte, antwortete sie ihm zunächst im ruhigen Ton:
"Glaubst du nicht, dass ich nicht ebenso gedacht habe? Ich weiß, was wir erdulden und erleiden mussten. Ich weiß, dass wir endlich aus den langen Schatten der dunklen Nacht getreten sind, alles wieder aufgebaut, neu besiedelt, die Wälder aufgeräumt und den Handel wieder zum Erblühen gebracht haben. Glaubst du, ich hätte alles, was davor gewesen ist, vergessen? DU WEIßT, DAS ES NICHT SO IST!"
Die Baronin war, ohne dass sie es gewollt hatte, dennoch laut geworden und wurde sich dessen nun bewusst.
Die Magd neben der Tür hatte sich ängstlich etwas mehr in die Ecke gedrückt, selbst Thorus schien auf seinem Stuhl unbehaglich hin und her zu rutschen.
Einzig der Halbork hielt ohne zu zucken ihrem Blick stand.
Versöhnlicher fuhr sie fort:
"Es gefällt mir nicht, aber der König hat Recht. Wenn ich die Bauern dort weg hole, wen haben wir, den wir dorthin stellen können?
Ja, es sind Jahre der Ruhe und des Friedens vergangen, viele Junge, die zu ihrem Glück damals die dunkle Zeit nicht miterlebt haben, sind nachgekommen.
Aber ich frage dich Wulf, wen haben wir?
Die Widderbanner laufen schon. Wir holen alle, die kampffähig sind, zurück oder ziehen sie zusammen.
Aber es wird nicht reichen, um beide Fronten zu sichern, wenn es Hart auf Hart kommt.
Wenn ich die Bauern dort wegziehe, ziehe ich auch die Augen und Ohren dort weg, die wir brauchen.
Und die Felder? Solange wir dort keine offene Front haben, haben wir vielleicht Glück und können noch eine Ernte einfahren. Der Speicher in Herzfeld ist verloren, wir brauchen die kommenden Ernten für den Winter. Wer soll sich darum kümmern, wenn ich die Bauern wegziehe?
Sie werden gewarnt. Wenn wir haben, geben wir ihnen ein paar der Füchse zur Seite, die im Notfall auf schnellen Pfaden Meldung erstatten können.
Vielleicht haben wir auch Glück. Wir wissen nicht, was der Verräter in Dornengrund sucht oder was seine Gründe oder Ziele sind, sich dort einzunisten.
Was sicher ist - und das hat er mit Dornengrund gezeigt, ist dass er auch nach Erbnacht ohne Weiteres einmarschieren könnte.
Wir haben im Norden bereits das Gezücht im Land. Ja, wir halten es dort. Aber wenn ich jetzt nach Dornengrund schaue, die allem Anschein nach ohne Vorwarnung innerhalb kürzester Zeit überrannt wurden. Was hält ihn davon ab, dasselbe mit uns zu machen?
Es schenkt mir ein wenig Hoffnung, dass wir bislang im Osten keine Sichtungen auf unserem Grund und Boden haben. Und ich hoffe, dass es auch so bleiben wird."
Arianna legte Wulf beschwichtigend die Hand auf den Arm.

"Und es gilt noch eine Warnung zu überbringen. Das wird deine nächste Aufgabe sein, Wulf.
Warne die Steinfäuste. Auch sie haben jetzt einen Teil der Grenze vor ihrem Gebiet.
Es wäre gut, wenn sie dort ihre Augen und Ohren offen halten könnten, auf dass dort ebenfalls nichts unbemerkt über das Wasser kommen kann.
Wenn du das erledigt hast, komm zurück. Bis dahin sollten auch Eloell aus dem Frostwald und Eskel aus Herzfeld eingetroffen sein. Dann tragen wir alle Berichte zusammen, die bis dahin bei mir eingetroffen sind, und beraten, wie wir weiter vorgehen werden.
Wulf nickte stumm, drehte sich auf dem Absatz um und ging, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Die Baronin ließ sich schwer auf ihren Stuhl neben Thorus fallen.
Dann fiel ihr die Dienstmagd wieder ein, die immer noch ängstlich und mit halb offenem Mund aufgrund des soeben gehörten in ihrer Ecke neben der Tür saß.
"Mädchen, komm her!" sagte sie zur Magd gewandt.
"Was du eben gehört hast, ist wahr. Ich verstehe deine Angst, die ich in deinen Augen lesen kann. Aber, du wirst zu niemandem ein Wort darüber verlieren. Hast du das verstanden? Zu niemandem!"
Die Magd schaute Arianna mit Tränen in den Augen an. "Ja Herrin, wenn ihr es so befehlt....Aber was ist mit den Anderen? Werdet ihr es niemandem sagen? Sie alle in Ungewissheit lassen?"
"Nein mein Kind. Das werde ich nicht. Aber ich möchte erst alle Fakten, die mir zu der Zeit zur Verfügung stehen, auf dem Tisch haben. Ich möchte die Berichte abwarten, die in den nächsten Tagen eintreffen sollen, und dann werde ich auch die Anderen über die Lage informieren. Doch solange verlässt nichts, was gesagt wurde, diesen Raum. Das hast du sicher verstanden?"
"Ja Herrin. Ich werde mit niemandem darüber sprechen."
Die Baronin nickte der jungen Magd freundlich zu und ließ sie sich wieder neben die Tür auf ihren Platz setzen.
"Und du, Thorus. Du kümmerst dich bitte um die Waffenbestände der der Feste und den Wache. Schau sie dir an und prüfe, ob Dinge ausgebessert oder gar ersetzt werden müssen.
Für den Fall der Fälle müssen wir auch hier bereit stehen."
Thorus nickte. "Ich werde mich darum kümmern".
Daraufhin entließ sie Thorus und die Magd. Sie wollte ihre eigenen Gedanken ordnen.
#30
Drachenreiter auf externen Cons / Re: [11.01. - 14.01.2024] Reic...
Letzter Beitrag von Arianna - 12.07.2023, 20:18:24
Hallo!

Danke für die Einladung. :)
Ich hoffe, der Yvonne schließen sich tatsächlich noch ein paar von uns an.
Selbst kann ich leider an dem Termin nicht.

Liebe Grüße

Drea