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Am ,Satanstag’ verschwunden: Eltern bangen um jungen Fußball-Fan

Begonnen von Der alte Mann, 13.06.2006, 13:32:03

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Der alte Mann

Vorsicht Satire, denn ich gönne jedem das Hobby seiner Wahl. Original-Text hier: http://www.drachenreiter.de/forum/index.php?board=21;topic=1608.0#msg20513


Am ,Satanstag' verschwunden: Eltern bangen um jungen Fußball-Fan


IRGENDWO IN DEUTSCHLAND - Die Eltern von Michael B. sind verzweifelt: Seit Tagen ist ihr Sohn (23) verschwunden. Spurlos. Kurz vor Abschluß seiner Ausbildung, und ausgerechnet am Geburtstag seiner Mutter. Dem 6. Juni 2006, auch 06/06/06 geschrieben. Einem Tag, den Anhänger ,dunkler Mächte' zugleich als ,Satanstag' feiern – wegen der darin enthaltenen ,Teufelszahl' 666. Nur drei Tage vor dem Start der sogenannten Fußball WM. Michaels Eltern befürchten das Schlimmste. Denn seit vielen Jahren ist ihr Sohn ein begeisterter Ballsport-Anhänger, hat seinen ,,Sport"  in zahllosen Mannschaftssportarten auslebt: In leichter Kleidung, scharfkantige Spitzen an den Schuhen, einem Ball als ,,Stürmer" hinterherjagend und dabei andere Spieler umrennend. Oder als Zuschauer mit seltsamen Bemalungen im Gesicht, alkoholisiert, grölend auf den Rängen von großen Stadien und mit Flaschen und Feuerwerkskörpern um sich werfend. Oder danach als Hooligan sich in den Straßen der großen Städte prügelnd. Ist aus dem makaberen Spiel, das nicht nur in Deutschland zigtausende begeistert, nun blutiger Ernst geworden?

In seiner Wohnung habe er eine Art Vollmacht hinterlassen, ,,mit testamentarischem Charakter", so sein Stiefvater Balthasar Müller. Darin sei sein gesamter Besitz an drei ,Freunde' aus dem Fußballverein vermacht worden. ,,Aber mit Schreibfehlern, die Tobias sonst nie gemacht hätte, als ob er dabei unter Drogen stand." Zudem seien in dem Schreiben auch seine Ex-Freundin und deren neuer Freund bedacht worden. ,,Dabei hat er mir noch vor kurzem erzählt, daß er mit denen nichts mehr zu tun haben möchte", sagt seine Mutter.
,,Wir haben seine Freunde gefragt, wo er geblieben sein könnte. Und haben völlig verschiedene Antworten bekommen", berichtet Balthasar Müller. ,,Einmal hieß es, er habe ans Meer fahren wollen, dann: ein neues Leben anfangen. Schließlich sagte man uns, er sei wohl im Ausland." Was die Eltern alles nicht glauben können. Hat ihr Sohn doch seine Schlüssel dagelassen, sein Handy, sogar seine Scheckkarten. Anna Müller: ,,Das macht keiner, wenn er wirklich neu anfangen will. Es ist, als ob man ihn plötzlich und unvorbereitet aus dem Leben gerissen hat." Zumal seine ,Freunde' auch noch behauptet hätten, er habe Wohnung und Arbeitsplatz gekündigt. ,,Das stimmte natürlich beides nicht."
Nicht zuletzt deshalb richtet sich der geballte Verdacht der Eltern gegen das Fußballfan-Umfeld ihres Sohnes. Dessen eigenwilliges Hobby habe sie zwar stets verfolgt, sich aber lange nichts Böses dabei gedacht, so Anna Müller. ,,Das fing schon 1999 an, als wir nach hier her zogen. Über seine Mitschüler in der Friedrich-Unlust-Schule." ,Wilde Gestalten' seien das gewesen, ,,aber ich wollte ihm diesen Umgang auch nicht verbieten." Sie habe ihm schließlich sogar selbst ein Trikot und andere ,,Fan Klamotten" genäht. Nur die drastischen Fotos und Poster an den Wänden ihres Sohnes hätten sie immer abgestoßen: ,,Irgendwelche verschwitzten Männer in seltsamer Kleidung – einfach schrecklich." Michael habe seine Vorliebe für das sportliche , eben äußerst konsequent ausgelebt: vom offiziellenFIFA-Fußball – ein einfacher Ball, schwarz-weiß gefärbt,  mit verschiedenen Symbolen darauf – bis hin zum Plüschlöwen. ,,Schließlich war alles in den Farben des Vereines dem er gerade anhing."
Doch bis vor einem Jahr hatten die Eltern von Michael B. ihren Sohn noch weitgehend unter Kontrolle, man wohnte schließlich unter einem Dach, ,,kam prima miteinander aus". Der Sport wurde lediglich als ,makaberes Hobby' betrachtet, ohne weitere Konsequenzen. Zumal es mit der Ausbildung ihres Sohnes zum Einzelhandelskaufmann gut vorangegangen sei. ,,Die Übernahme in den Betrieb war garantiert", wie Anna Müller erzählt. ,,Und er liebte seinen Job, wurde dort sehr geschätzt. Da geht man doch nicht einfach so weg." Überdies sei er immer ,,absolut zuverlässig" gewesen. Sein Stiefvater hält es deshalb viel eher für denkbar, dass es bei einem der makaberen Fußballspiele auf der Fantribüne  vielleicht zu einem Unfall gekommen sei, der nun vertuscht werden solle – oder noch Schlimmerem. ,,Denn es sieht Michael  überhaupt nicht ähnlich, so ohne ein Wort zu verschwinden."

Dennoch geben die Eltern die Hoffnung nicht auf, ihren Sohn doch noch gesund und munter wiederzusehen. Die Polizei hat inzwischen die Vermißtenanzeige aufgenommen – kein selbstverständlicher Vorgang bei volljährigen Vermissten – und umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. ,,Wir müssen einfach wissen, was mit unserem Sohn geschehen ist", sagt Anna Müller mit bebender Stimme. Und hofft dabei inständig, daß nun bald das Telefon klingelt, sie erneut die Stimme von Michael hören kann.



Extra Kasten:
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Bunte Welt

Als Teil der weltweiten Fußballgemeinde, hat Fußball (auf Deutsch Fußball) auch in ihrer Stad als Mischform zwischen Sport, Karneval, Großbesäufnis und Prügelei schon lange ihre Wurzeln geschlagen. Etwas in Form vieler Fußballvereine, die auch vermehrt Jugendliche anziehen. Z.B. als Nachfolger des Franz Beckenbauer oder als junger Oliver Kahn. Diese Jugendlichen wollen in der kollektiven Kameradschaft der Vereine aufgehen, kleiden sich in übergroßen Trikots  in den Farben ihrer Vereine, verwenden auch im Hochsommer Schals in Vereinsfarben und habe kleine Landesfahnen an ihren Autos. Selbst ihre Gesichter schminken sie sich in grellen Farben. Die umfangreichen und völlig unverständlichen Regeln ihres Hobbys sind an Computerspiele wie ,,Fifa-Socker" angelehnt. Die Maßstäbe ihres Sportes tragen sie auch in das reale Leben. Die Schwierigkeit besteht nicht zuletzt darin, beides stets sauber zu trennen. Und nicht zu verwechseln.


Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Inga Runasdottir

#1
sehr gut!! ich habs eben schon bei larpzeit gelesen.
leider schlägt das bei uns hier immer größere wellen. in unserer ansässigen comic-galerie, war schon die kripo und hat seltsame fragen gestellt. die eltern von tobs sind wohl der meinung, das er von larpern irgendwo verscharrt wurde. tja nun setzte sich auch die örtliche vampire live orga damit auseinander und erwägt, anzeige wegen rufschädigung zu machen. auch zu lesen bei
http://domäne-chassalla.de/phpBB2/viewtopic.php?t=914&start=30

Daniel

Eine schöne Änderung, blos das sowas nie so in der Zeitung stehen würde da würde es nur heisen junger Mann vermisst.
Rechtschreibfehler sind im Preis inbegriffen.

Halbtags Dichter und Denker

Wenn die Welt dich will erdrücken,
Schaffe dir Träume die entzücken.

Inga Runasdottir

ZitatOkay leute ich hab nit viel Zeit.

Ich hab nit alles lesen k;nnen und mach mir so halb ein Bild, ich pack mich erstmal zur Polente und stell das richtig. Tut mir leid, wenn ich euch Unannehmlichkeiten in dem Bereich gebracht habe....wirklich. Wer haette gedacht das es auf sowas hinausl'uft....ich vermisse euch und nit vergessen, immer auf die Boesen haun.

Tobse
aus http://domäne-chassalla.de/phpBB2/viewtopic.php?p=12050#12050

Der alte Mann

Hi,

derjenige sollte jetzt aber möglichst dafür sorgen dass es zu einer Gegendarstellung kommt. ;)

Ric
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Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.