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Petrovska: Eine Grafschaft an der Grenze

Begonnen von Jegor, 11.09.2016, 09:14:30

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Jegor

Beunruhigende Nachrichten und Gerücht verbreiten sich durch die Adelshäuser in Kharkov, und vielleicht sogar darüber hinaus:

Graf Sergej Finlow von Petrovska, dessen Geschlecht nach Zarenrecht im Jahre 819 zum rechtmäßig erbberechtigten Grafen der Ländereien Petrovska hätte werden sollen, wurde mitsamt aller nahen Verwandten ermordet in seinem Herrschersitz aufgefunden.



(Aktualisierung der Drachenreiterseite mit aktuellen Hintergrundinformationen über Petrovska folgt in Kürze)
Jegor Fjedorowitsch Wilgóra - Shaid Priester (bekannt als Jegor Petrovskowitsch = Kind von Petrovska; der blaue Priester)

Kira

Die Grafinya der angrenzenden Grafschaft Fjordovskaja stützt sich auf die Steinmauer und schaut verärgert von ihrer Feste hinab ins Tal. Sie blickt dem Pergament hinterher, das der Nordwind hinfort trägt. So verfährt die junge Gräfin mit allen schlechten Nachrichten (und manchmal auch mit schlechten Menschen). Leider führt diese Strategie nicht dazu, dass sich die Probleme hinter den Nachrichten in Luft auflösen, aber es geht ihr danach trotzdem besser.

[OT]Ja, das kommt uns irgendwoher bekannt vor...  ::) [/OT]

Sie stößt ein Gebet in den Wind, auf dass er es zur Herrin trage. Dann stampft sie zurück in ihr dunkles Heim. "Setz mir einen Brief auf", ruft sie ihrem Schreiberling zu, "Es hat keinen Wert. Ich sage die Einweihung meiner neuen Schwitzhütte ab." Der betagte Herr nickt und folgt der jungen Gräfin hinein in den Saal. "Ach, und lass mir die Geisterbeschwörerin noch einmal kommen."
Think pink!

Jegor

An den Grenzen stellt der Reisende verstärkte Soldatenpräsenz fest:" Halt ein, Wanderer, welche Aufgaben dich auch immer hierher führen, lass ab von ihnen. Die Geister sind Unruhig wie nie, sagt die alte Nettjetschka, und die muss es Wissen, sie ist eine sehr Alte Babayaga. Hier, trink einen Schluck vom Wässerchen, und nimm einen Umweg in Kauf, in Petrovska findest du kaum mehr Leute in Leinen, viele sind nun in Leder, Pelz und Ketten gehüllt. Achte nicht auf die Kutsche, sie durfte als letztes hindurch. Trink noch einen Schluck Wässerchen, ha, ist ein guter Tropfen, ja, jetzt geh und komm in einer Woche wieder, vielleicht ist dann das Wetter wieder besser." Nach einem skeptischen Blick zum klaren Himmel dreht der Reisende um, und sucht Zuflucht in einem nicht allzuweit entfernten Weiler, der aber bereits von hier aus schon überfüllt wirkt...

[OT] Der erste Schwung Hintergrundinfos zu Petrovska ist nun auf der Drachenreiterseite online [OT]
Jegor Fjedorowitsch Wilgóra - Shaid Priester (bekannt als Jegor Petrovskowitsch = Kind von Petrovska; der blaue Priester)

Jegor

Irgendwo im südlichen Petrovska, ein kleiner Weiler, nahe des Waldes.
Ein bärtiges Gesicht starrt viel zu lange auf die Tür, bevor der Besitzer in die Stube tritt, und die Tür hinter sich schließt. Fünffach klingt der Ruf der Kinder, die Ihren Vater stürmisch begrüßen. Es dauert eine Weile, bis die Kinder wieder im Bett sind, und er mit seiner Frau und heißem Getränk am Feuer sitzt.
Langsam beginnt er von den letzten Tagen zu erzählen, und sie hört zu:
"Der Herr hat uns zu sich gerufen, und gebot uns, aufzudecken. Der Herr war nicht allein, musst du wissen, er hatte Gäste, einen Priester, und sie sprachen sehr heftig miteinander. Der Herr sagte, es wäre sein Vorrecht, dem Grafen nachzufolgen, und dass es die andern doch einsehen müssten. Du weißt, ich führe seit vielen Jahren seine Bücher, und bin sehr gut darin. Unserem Bojar geht es gut, das wenige, das wir in unserem Bojarentum haben, ist aufgeteilt, niemand muss hungern, jeder ist in Arbeit. Aber ich schweife ab:
Der Herr ruft also laut aus, dass er sein Gut am besten führe, und nur unter ihm Petrovska wieder aufblühen könnte, es sein Recht und seine Pflicht wäre. Dann trank er und schlug den Krug heftig auf. Der Priester seinerseits starrte den Herrn an, und sagte leise, das sein einzig Recht wäre zu schweigen. Dann zeigte er ihm irgendwas Kleines, und unser Herr setzte sich schwer nieder, und trank einen großen Schluck. Dann sprach der Priester weiter, ermahnte den Herrn, dass sein Auflehnen gegen die göttliche Ordnung die strenge Mutter verärgern würde, und auch weltlich es nicht an ihm wäre, Graf Finlow nachzufolgen. Dann sprach der Priester weiter, und die Priesterin an seiner Seite, ja, er war nicht allein, starrte mich an, so dass ich große Angst bekam und den Raum verließ. Aber ich hörte noch die Worte des Priesters, sie klingen jetzt noch in mir nach. Er sagte: Es steht geritzt im Gründungsstein der Petrovsburg, Petrovska ist so reich an Saphiren wie es rein von Sündern ist.
Dann musste ich die Tür schließen, und wartete in der Küche. Der Herr sprach noch lange mit den Gästen, und als sie am nächsten Tag abreisten, wurde mein Herz leichter, aber nur kurz, denn der Herr rief nach mir. Er sagte, er werde die Miliz auflösen, und dass die Arbeiter zurück an ihr Werk gehen sollten. Dann befahl er mir, dass ich von nun an mit dem Förster mitgehen werde. Das Handwerk zu lernen werde mir leicht fallen, und ich bekäme die gleiche Münze wie auf seinem Hof. Ich freue mich, das ich nun viel öfter Abends bei dir sein werde, dafür danke ich Mutter Meret, aber ich frage mich, wer kümmert sich nun an meiner statt um die Münzen? Mein Gehilfe ist noch nicht soweit.
Genug der trüben Gedanken, lass uns das neue Glück genießen, und uns in die Felle legen."


Jegor Fjedorowitsch Wilgóra - Shaid Priester (bekannt als Jegor Petrovskowitsch = Kind von Petrovska; der blaue Priester)

Jegor

#4
Es ist ein sehr klarer Tag, mit frischem, kühlem Wind. Vater Jegor betrachtet die Zelte vor sich. Die kleine Duma, alle Bojaren sind gekommen, zu erkennen an den sechs größeren Zelten, jeweils umringt von ein paar kleineren. Etwas östlich zu sehen ist das helle Zelt des Müllers, ein Gesandter der Weißen Mühle ist ebenfalls anwesend. Sein eigenes Zelt steht etwas abseits, ein Dutzend Schritte gen Westen, leicht erhöht, direkt an dem Weg, der zur Feste hochführt. Reglos, mit finsterem Blick starrt der Priester den Menschen entgegen, die sich vor ihm versammeln. Er kannte diesen Ort gut, aus seiner Kindheit, und hier unten trugen Berg und Wind dazu bei, die eigene Stimme kräftig zu verstärken, ohne sie in mehreren Echos zu verzerren:

"Sünder!" beginnt Frata Jegor seine Ansprache, drohend und dem Jähzorn nahe: "Ihr streitet um einen Teil von Mütterchen Kharkov, als hättet ihr ein Anrecht darauf, wollt Blut vergießen, Leben opfern, auf Leichen euer Geschlecht begründen. Ihr seid geblendet vom Wirken des Anderen, fallt auf seine schändlichen Tricks herein, und schmiedet Pläne in der Dämmerung! Ich sprach mit jedem von euch in den vergangenen Tagen, und spreche nun laut aus, was drei Jahrzehnte nichtmal geflüstert wurde:
Ich bin Jegor Wilgóra, Sohn von Fjedor Wilgóra, und wäre Kraft meines Standes Jegor Fjedorowitsch Wilgóra, Graf von Petrovska, Herr der Petrovsburg. Wie wir alle wissen, ist es nach Recht in Petrovska nicht gestattet, weltlichen und klerikalen Titel gleichauf zu tragen, denn in der göttlichen Ordnung hat jeder seinen Platz, EINEN Platz, und muss sich entscheiden. "

Eine Windbö gebietet eine kurze Pause, die Vater Jegor nutzt, um tief durchzuatmen, danach spricht er erneut: "Aufgrund der Sünden meines Vaters verschwor ich mein Leben der Herrin, um Buße zu tun für die Fehler der Vergangenheit. Diesen Schwur zu brechen würde unserem geliebten Petrovska das letzte Glück aus der Schachtel pusten. Deshalb kündige ich nun an: Ich werde mein Priesteramt nicht niederlegen, wenn ihr mich nicht dazu zwingt. Ich werde oben im Nordflügel der Petrovsburg Quartier beziehen, und ich werde alle Viertel des Jahres die kleine Duma herbeibitten  und ihr vorstehen! Ihr werdet meinen Wünschen folgen, und eure Bojarentümer shaidgefällig auf die alten Wege zurückführen. Dafür werde ich euch Geld zur Verfügung stellen, jedem Bojar sei vorübergehend gestattet, die Hälfte der Steuern, die er zu zahlen hätte, für sein Bojarentum auszugeben. Grabt Brunnen, sichert die Grenzen, vertreibt die Kriminellen und Sünder aus unserer Heimat, kauft Korn für den Winter. Ausgenommen sind die Erträge der Saphire, dies Geld soll auch weiterhin dem Grafen gehören. Ein Teil davon wird direkt in den Wiederaufbau des Wahrzeichens unseres Landes verwendet, und die Petrovsburg wird wieder der Grafensitz von Petrovska werden."

Erneut reißen die Winde Jegor die Worte von den Lippen, so das er die neuerlich erzwungene Pause nutzen kann zur Burg hinaufzuschauen. Graf Finlow konnte immerhin die nachlaufenden Wassermassen verringern, aber wer die Burg betritt erkennt schnell, das noch einige Jahre und viele Gelder benötigt werden wird, um sie zum alten Glanz zurückzuführen. Als die Böe versiegt, erhebt er ein weiteres Mal seine Stimme: "Ich werde mit aller Zeit, die mir zur Verfügung ist, den Gerüchten nachgehen, ob meine Schwester noch lebt, sie soll die Familie Wilgóra fortführen. Auch werde ich die Minenkinder der Vergangenheit herausfinden, und sie auf Eignung testen. Sollte ich bei dieser Suche keinen Nachfolger finden, werde ich selbst die Linie fortzuführen wissen. Bis dahin: Übt euch in Geduld, erkennt eure Schuld, eure Sünden, und zögert nicht, zu beichten, denn die Beichte erleichtert und reinigt gleichermaßen. Und jetzt, um alte Uneinigkeiten zu begraben, entzündet das Feuer, schlachtet ein paar Schafe, und zieht hervor die Wässerchen, es ist längst überfällig, zu feiern für ein friedliches, geeintes Petrovska!"

Vater Jegor schaut noch ein paar Minuten zur Petrovsburg http://petrovska.de/Petrovsburg.jpeg, und trifft zieht sich dann mit dem Müller in sein Zelt zurück, es sind noch nicht alle Gespräche beendet.


(OT-Info: Die Gerüchte vom Ausbau weiterer theokratischer Strukturen und der Benachteiligung anderer Religionen häufen sich in Petrovska.
Anfragen für Charaktere aus Petrovska, dem Verstricken von Länderhintergründen mit Petrovska oder auch hochoffizielle Schreiben bitte an info@Petrovska.de )
Jegor Fjedorowitsch Wilgóra - Shaid Priester (bekannt als Jegor Petrovskowitsch = Kind von Petrovska; der blaue Priester)