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Rastlose Greifenrast

Begonnen von Faran, 16.11.2019, 17:58:15

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Faran

Ein älterer Herr betritt am frühen Abend seine Stube.
Er trägt eine kleine Kerze, die er auf seinem Tisch abstellt und sogleich zu Feder und Tinte greift.

"Brüder und Schwestern der Gemeinschaft,
Ich wende mich heute mit Sorgen an..."


Weiter kommt der Mann nicht, da es just in diesem Moment an seiner Tür klopft.
Etwas frustriert setzt der Mann ab und dreht sich auf seinem Schemel leicht zur Seite.
Mit einem leicht angespannten "Herein." antwortet er auf das Klopfen.

Eine Frau, die zwischen 20 und 30 Sommern zählen mag, streckt vorsichtig ihren Kopf durch den Türspalt.
Ihr langes, haselnussbraunes Haar fällt hinter ihrem Kopf herab und sie blickt mit leicht besorgter Miene in den Raum.
"Störe ich, Vater Gendrik?"

"Nein, komm herein Frieda. Was gibt es denn?", entgegnet der Mann.

Langsam betritt Frieda den Raum und stellt sich in höflichem Abstand vor Gendrik auf.
Sie verschränkt alsdann ihre Hände vor ihrem Bauch und verneigt sich leicht, bevor sie zu sprechen beginnt.
"Faran hat mir von der Sache mit dem Furor erzählt."

Bei diesen Worten wandelt sich Gendriks Anspannung in Sorge.

"Was kann der Furor nur wollen, Vater?"

"Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, Frieda. Es wird bisher davon ausgegangen, dass sie es auf den Mittenwald abgesehen haben."

"Was können wir tun?", fragt Frieda mit leichter Sorge.

Gendriks Antwort lässt einige Momente auf sich warten.
"Du kannst dich weiter deinen Tränken widmen. Wenn wirklich der Fall eintritt, dass der Furor auf seinem Weg dorthin hier noch Mal durchkommt, müssen wir vorbereitet sein."

Frieda schluckt ihr Sorge sichtbar herunter und antwortet selbstbewusst:
"Jawohl, Vater!"
Sie verbeugt sich einmal kurz und will schon wieder den Raum verlassen, als sie in der Tür innehält.
Sie dreht sich um und spricht sanft:
"Vater...sollten wir dann nicht alle hierbleiben?"

Gendrik erhebt sich darauf ruhig von seinem Stuhl.
"Das sollten wir."

Ein paar Augenblicke der Stille vergehen, bis Frieda wieder mit forscher Stimme das Wort ergreift.
"Warum tun wir es dann nicht?".

Gendrik legt seine Stirn in Falten und bemüht sich, ruhig zu sprechen.
"Weil er eine andere Aufgabe hat, die keinen Aufschub duldet."

Frieda beginnt sichtlich zornig zu werden.
"Aber warum immer er! Seit er vor zwei Jahren das erste Mal das Kloster verlassen hat, muss er ständig fortgehen und kommt jedes Mal mehr tot als lebendig zurück!"
Friedas Gesicht erstrahlt in einem glühenden Rot, als ihre Stimme zu beben beginnt.
"Wie könnt ihr das verantworten! Jedes Mal, wenn solche Dinge anstehen, muss Faran gehen! Und der Dummkopf tut es in seinem Größenwahn auch noch! Es ist doch nicht so, als gäbe es keine geweihten Priester hier! Oder wenigstens and..."

"Das genügt." - unterbricht Gendrik sie mit einem Tonfall, der vermutlich sogar den heiligen Gadon auf seinen Platz verwiesen hätte.
Mit strenger Miene schaut Gendrik die wutschnaubende Novizin an.

Erst nach ein paar Augenblicken beruhigt sie sich langsam und ihre Stimme verfällt in einen resignierten Ton.
"Ich verstehe es einfach nicht Vater..."

Langsam geht Gendrik auf Frieda zu und nimmt ihre Hände in die seinen.
"Jeder von uns hat eine Aufgabe in dieser Welt. Meine ist hier. Deine...vielleicht auch. Aber Faran..."
Er hält kurz inne.
"Faran gehört nicht hierher. Jedenfalls nicht einzig hierher."
Mit einem sanften Lächeln schaut Gendrik Frieda in ihre roten Augen.
"Du weißt genau, was der Furor gerade versucht hier in Erbnacht zu tun. Und wie wenige es von uns hier gibt. Die Menschen brauchen unsere Hilfe, um das Licht des Drachen wieder zu sehen und sich nicht vom Zorn verführen zu lassen."

Mit leichtem Trotz entgegner die Novizn: "Aber warum er..."

"Er wird es nicht alleine tun.", antwortet Gendrik mit ruhiger, aber bestimmter Stimme. "Faran wird Bruder Raimund begleiten. Und das wird er tun, weil er schon sehr bald diese Dinge auch alleine können muss."

Frieda versucht darauf zu antworten, bringt aber nichts heraus.

"Mach dir keine Sorgen um ihn. Und sei dir sicher: Wenn der Furor wirklich wiederkehrt und uns bedrängt, wird er uns nicht im Stich lassen."

Frieda wischt sicht mit ihrem Gewand durch ihr Gesicht.
Etwas gefasster erhebt sie das Wort:
"Jawohl, Vater. Der Drache beschützt."

Der Drache beschützt.

Nach einer kurzen, aber herzlichen Umarmung verlässt Frieda den Raum.
Darauf atmet Gendrik tief durch und reibt sich die Schläfen, bevor er sich wieder auf seinen Schemel setzt.
Ruhig greift er wieder zu Feder und Tinte und fährt mit seinem Schreiben fort.

"Brüder und Schwestern der Gemeinschaft,
Ich wende mich heute mit Sorgen an euch..."

Faran Schwarzschmied - Novize der Gemeinschaft des Drachen (Angestrebter Weg: Liebe)
Ignaz von den Zacken ("Primus at Monstrosus et excelcis at Draconis" an der Akademie für Arkana und Mythenforschung in Halduran)
Harmonie - (Drak'Ar)
Sotar - Studiosus (eigtl. Schamane - zZ. auf der Flucht)