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Heldenabschied

Begonnen von Daniel, 04.04.2020, 11:53:39

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Daniel


Es war der Abend des 3. Tages des 4. Monats 20 Viviane.
Leichter Niesel lag in der Luft. Auf einem kleinen Hügel am Rande von Grünweiler waren zwei niedrige Holzstöße aufgeschichtet worden. Eine Prozession schritt vom Dorfplatz zu dem Hügel. An ihrer Spitze schritt Wulf. Dem Halbork folgten Arianna von Eismond und Grisma die Orkschamanin des Stammes der Farbhäuten. Hinter diesen Beiden wurden zwei Leichen auf Holzschilden getragen. Der erste war Gerald Isegrim, getragen von vier Männern der Burgwache. Der zweite war Wesemir, getragen von zwei Orks vom Stamm der Farbhäute und zwei erbnachter Spähern. Diesen folgten, der noch humpelte Thorus und die Bewohner von Grünweiler. Am Ende der Prozession schritten Gork Steinfaust, der Schamane Gorfang vom Stamm der Steinfäuste und Bork Knochenschild vom Stamm der Farbhäute.
Hauptmann Hinrich stand in der nähe der Holzstöße und hielt die Umgebung im Blick, so wie die restlichen Burgwachen und Späher die rund um den Platz ihre Posten bezogen hatten.   
Die Beiden Leichen wurden auf die Holzstöße gelegt und die Prozession bildete einen Halbkreis um den Platz. Die beiden Orks, die Wesemir mitgetragen hatten positionierten sich an zwei Trommeln. Wulf schritt zwischen die zwei Holzstöße und blickte in die Runde der Anwesenden.
"Heute verabschieden wir zwei Männer die Helden sind, doch nie welche sein wollten."
Er legte seine Hand auf Gerald.
"Gedient hat er in der dunklen Zeit dem Feind. Um die zu schützen die er liebte. Doch half er den Grenzreitern, wofür er seine Liebsten verlor. Mit dem Wissen das ihn der Tod erwartete, trat er vor Isabella von Tiefensee. Doch die Grenzreiter sprachen für ihn, und so wurde der Richtspruch von tot zu zehn Jahren Steinbruch. Ohne Ziel traf er auf Arianna, die ihm einen Platz in ihrem Haus gab. Und so warf er sich ohne Furcht zwischen seine Herrin und das Schwert."
Wulf legte die andere Hand auf Wesemir.
"Geflohen ist er, als Erbnacht jeden Mann brauchte. Er wählte das Exil beim Stamm der Farbhäute. Er lebte dort verborgen vor dem Feind. Doch lehrten ihn die Farbhäute Ehre und Verantwortung. So zog er zurück zu den Menschen und kämpfte das letzte Jahr der dunklen Zeit als Grenzreiter. Doch nahm er nie die Ehre in Anspruch, die diese Helden verdienen. Auch er stritt ohne Furcht."
Der Halbork zog zwei längere Zweige aus den Holzstößen.
"Geister des Feuers erleuchtet diese Nacht!"
Die Zweige fingen Feuer und brannten wie Fackeln. Wulf ging auf den Halbkreis zu und hielt die Fackeln Arianna und Grisma hin. Die beiden Frauen ergriffen die Fackeln und schritten zu den beiden gefallenen. Arianna legte die Hand auf Geralds Stirn.
" Mein Freund, du hast für deine dir selbst auferlegte Schuld mehr als genug gesühnt. Mögest du nun in Frieden mit deinen Liebsten wieder vereint sein. Du wirst nie vergessen werden. Ich wünsche dir weiterhin sichere Wege auf der anderen Seite, wir sehen uns einst wieder!"
Grisma legte eine Kette mit bemalten Knochen auf Wesemirs Brust. In ihrer kehligen Sprache sagte sie einige Worte. Alle, auch wenn sie die Sprache nicht verstanden, erkannten den Abschiedsgruß einer Mutter.
Die beiden Frauen traten zurück und entzündeten die aufgeschichteten Holzscheite. Als diese Feuer fingen, begannen die beiden Orks ihre Trommeln zu schlagen und Grisma begann in der Orksprache ein Lied zu singen, in das Gork Steinfaust, Gorfang, Bork Knochenschild und auch Wulf einstimmten. Die Menschen stimmten summend in das Lied ein.
Die in den hinteren Reihen standen schauten sich um, denn sie waren fest überzeugt das aus den Schatten zwischen den Häusern und den Bäumen ein vielstimmiges Summen zu hören war. Als das Feuer die Körper einschloss waren sich alle sicher einen Wolf heulen zu hören.

Rechtschreibfehler sind im Preis inbegriffen.

Halbtags Dichter und Denker

Wenn die Welt dich will erdrücken,
Schaffe dir Träume die entzücken.