Neulich in Sommburg

[Basti]

Bereits in den frühen Morgenstunden herrscht rege Betriebsamkeit auf dem Burghof der Feste Sommburg. Eifrig wird Weinfass um Weinfass auf große und kleine Karren verladen. Vom einfachen Eselskarren bis zum vierspännigen Pferdefuhrwerk ist alles vertreten. Jeder Wagen wird sorgsam geprüft und die Anzahl der Fässer notiert, ehe sie die trutzige Burg über den gepflasterten Pfad hinab verlassen und in alle Dörfer und Weiler der Gemarkung aufbrechen.

In dem Städtchen Rhynbogen, ganz im Osten Sommburgs, treibt eine Bäuerin ihre Gänse zum Markt. Auf dem Marktplatz hat sich eine Menschentraube um einen Pferdekarren geschart, welcher über und über mit Fässern beladen zu sein scheint. ,,Was ist denn das für ein Aufruhr, Jorek?" ruft sie ihrem Schwager zu, der mit einem kleinen Fass auf der Schulter auf sie zukommt. ,,Gerda! Etwas Wunderbares ist geschehen!", antwortet er. ,,Dem Hause Wintersang ist heute Nacht ein Erbe geboren worden. Ein stattlicher Junge soll es sein. Der Herr Aramis und die Herrin Anna-Katharina haben verfügt, dass in jedem Haus und an jedem Hof in ganz Sommburg und der ehemaligen Pfalz gefeiert werden soll. Ein jeder soll heute einen Becher Wein erheben und auf das Wohl des Erben der Sommburg trinken. Geh und sag meinem Bruder, er kann sich ein Fass des guten Sommburger Tropfen beim Büttel abholen!" ,,Oh wie wunderbar!", freut sich die Bäuerin Gerda und klatscht in die Hände. ,,Ein Hoch auf den Herr Aramis, die Dame Anna-Katharina und ihren Sohn!"
So klingt und schallt es am Abend aus jedem Haus und von jedem Hof in der ganzen Gemarkung Sommburg der Baronie Schwingenstein im Königreich Galladoorn.