Liris neue Rolle

[Silvie]

Es hängt ein neues Schriftstück am schwarzen Brett der königlichen Akademie der arkanen Künste.
Darauf steht folgendes:

Die Akademieleitung gibt folgendes bekannt:

Die Adepta Minora, Liri Hadestadt, tritt ab sofort ihren Posten als Dozentin des Fachbereiches "Transmutations- und Illusionsmagie" an.

Sie wurde in alle notwendigen Belange eingewiesen und übernimmt die Grundlagenkurse zu Transmutations- und Illusionsmagie.
Zudem wird noch in diesem Semester eine Exkursion ab dem Stand des Noviziats II angeboten. Interessierte Novizen sollen sich bei der gelehrten Dame Hadestadt zeitnah melden.


gezeichnet

A. Recktenwaldt für
den Akademierat der Kgl. Akademie der arkanen Künste zu Galladoorn

[Silvie]

Liri schaut verträumt aus dem Fenster der Schreibstube in der Akademie und lässt sich durch den Kopf gehen was in der nächsten Zeit alles zu tun sei.

Ihr Griffel schabt wieder über das Papier. Sie schreibt einen Brief an den Akademieleiter, Zendijin von Rosenhain. Eine Aufforderung zum Diskurs "Gefühlswirker", wie Liri sie mittlerweile nennt – oder im Volksmund "Hexen"- in einem Zirkel strukturiert an die Akademie anzubinden, um deren Schulung genauer im Blick zu haben. Liri ist klar, dass ein Integrieren der Gefühlswirker in die akademische Lehrweise nicht gangbar ist, doch einen Blick auf sie zu werfen, sie zu  begleiten, sie vielleicht in Folge mit in die Pflicht nehmen zu können sich auf dem Weg gegen die Machenschaften des Kristallkaisers anzuschließen- das wäre ihrer Ansicht nach ein sinnvolles Vorgehen. Dies möchte sie forcieren. Neue Herausforderungen erfordern neue Wege und Liri war überzeugt von den Fertigkeiten der "Gefühlswirker", die sie kannte. Allen voran Merrandra. Und auch Wanda und Tea schienen absolut gewillt zu sein ihre Magiekunde in Anlehnung an akademische Strukturen ausbauen zu wollen.
Dass ihr aller Ansinnen nicht auf Gegenliebe treffen wird, ist Liri bewusst. Ob sie gehört wird, wird sich zeigen.

Ihre Gedanken schwirren weiterhin darum wie sie den aktuellen verschiedensten Verpflichtungen nachkommen soll.
Dozentin an der Akademie zu werden, das war ihr Wunsch, denn die Novizen und Studiosi durch eine solide Ausbildung zu führen, auf dass sie in den nächsten Jahren im Kampf gegen das Unsagbare bestehen können, das wünscht sie sich zutiefst, denn auch sie wurde gestärkt.
Kummer verdunkelt ihre Gesichtszüge. Gestärkt wurde sie auch von solchen, denen sie vielleicht nicht mehr trauen kann. T.R.- Wer weiß, ob sich die Hinweise gegen ihn verdichten oder wieder zerschlagen.

Liri seufzt und denkt an Ehrmuth und seine Wege. Wieder auf einer Mission unterwegs, die der Geheimhaltung bedarf. Genauso zieht Liris Weg sie auf Lehrpfade, die Ehrmuth weder begleiten noch kennen darf, auf dass ihm der Weg zum Magikanus nicht verschlossen wird.
"Geheimhaltung hier und da" Sie schüttelt den Kopf. "Immer diese Geheimhaltung. Nervig."

Sie atmet tief durch, wendet sich wieder ihrem Schreiben zu.
Eines Eichhörnchens würdig schwirrt ihre Aufmerksamkeit just wieder fort, als ein Eichelhäher vorbei fliegt. Sie liebt seine blauen Federn, die sie an Wasser erinnern. An ihr Elementar. An Emilie. An Xantos. An das Kristallmeer und ihre Heimat. An so Vieles in ihr.
Voller Trotz wider allen ANhaltspunkten hofft Liri darauf, dass sie der Anfrage des Herrn von Wolkenstein doch noch nachkommen und sich an dessen Jagdgesellschaft beteiligen kann. "Gegen wehrhaftes Großwild"- was auch immer das bedeuten soll. Nur eines war klar: Um Bären ging es hierbei nicht. Alrun hatte es durchblicken lassen und Liri hatte verstanden und gleich ihre Freunde alarmiert sich dieser Sache zu widmen. Ehrmuth, Helena, Vitus, Xantos – alle sagten ihre Hilfe zu. Dorothea folge auch der Einladung, sagte sie. Gemeinsam würden sie es schaffen. Dennoch nagt es an Liri um Unterstützung angefragt zu werden und nicht zusagen zu können. Zu viele Aufgaben zerren derzeit an ihr.

Sie schüttelt den Gedanken ab. Sie schüttelt ab, dass sie frustiriert sein könnte und wendet sich den nächsten Schritten zu.
"Je effektiver und schneller ich bin, desto eher kann ich erreichen was ich möchte. Desto eher kann ich allem gerecht werden."

Und so schreibt sie weiter an ihrer Anfrage für Zendijin.