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Reims - die Zusammenfassung

Begonnen von Thilo, 21.02.2006, 08:48:50

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Thilo

Hier werde ich in regelmaessigen Abstaenden das komplette Gedicht aus dem Reims Thread posten. Bitte keine weiteren Postings in diesem Thread machen. Wer weiterdichten will, kann das im "Reims" Thread tun!




Graf Vlad hat einst in finstrer Nacht
die Gräfin lauthals ausgelacht

Sie hatte nämlich, wirklich wahr,
ein Verhältnis mit 'nem Zar.

Der war aber gar nicht nett,
vor allem auch nicht gut im Bett

Das wusste der Graf ganz genau,
der kannte nämlich eine Frau

'Ne abgelegte von dem Zar,
die petzte, was im Bett geschehen war.

Geschichten konnte die erzählen,
es war zum aus der Haut sich schälen

Nach literweise gutem Wein,
schlief dieser Zar gar auf ihr ein

mit allergrößter Müh und Not,
entging sie dem Erstickungstod

weil zeitgleich unterm Zimmerfenster,
spukten dort vier blas Gespenster

Frauen war´ns, des Zarns Geliebte,
bis dieser deren Leben diebte.

erwürgt, erstickt und platt genudelt,
mit Wein und Sabber vollgesudelt,

starben sie in finstrer Enge
unter des Zaren Körpermenge.

"Die Gräfin wollen wir heut retten,
den Zaren legen wir in Ketten!"

"Wir werden ihm die Nacht versauen!"
so riefen diese toten Frauen.

Gesagt getan, der Plan war gut.
Getrieben von unbänd'ger Wut

fuhr'n sie hinein ins Schlafgemach
(der Zar war längst schon nicht mehr wach)

und zogen zerrten rüttelten
doch wirklich heftig schüttelten

sie nur ihr eignes langes Haar
denn reiner Geist, wenn nicht trinkbar

bewegt kein Stückchen einen Zar
das wurde ihnen bald dann klar

Sie brauchten etwas stoffliches,
im Keller dort, da hofft'n Sie es

zu finden was Sie so begehrt'
und was den wüsten Zar bekehrt,

ihn bringt ganz ab von seinem Laster:
Die Statur dort aus Alabaster!

Die stellt da des Zaren Mutter,
alt und runslig, dick wie´n Kutter.

Der steinern Blick des urig Weib
fixiert auf nackten Zarenleib,

soll den Zaren so erschrecken,
dass dieser muss den Rumpf bedecken.

Und frei von dieser Überlast,
entkäme sie dem fleischig Knast.

Doch wie der Mutter Bildnis tragen,
das taten sich die Geister fragen.

Vom Keller hoch ins Zarenzimmer,
alleine schaffen wir das nimmer!

Wir brauchen Hilfe, das ist klar
ansonsten hat der dicke Zar

eine neues Opfer auf der Liste,
verscharrt in einer dunklen Kiste

So wie's uns dereinst geschah,
als Ex-Geliebte von dem Zar

Jedoch woher die Hilfe nehmen?
Wie schaffen wir die unbequemen

Stuffen rauf, den Gang entlang,
und durch des Zimmers Holzeingang?"

Während so die Geister tagten,
uns sich nach ner Lösung fragten,

schlich leise an das Fenster dort
der Knecht, um seinem Lieblingssport,

auf durchgestreckten Zehen,
dem Spannen nachzugegen.

"Ich hab die Lösung meine Damen!
Anstatt uns lange noch zu gramen,

soll dieser Knecht das Werkzeug sein,
und für uns tragen diesen Stein.

So ihr ihn findet angemessen,
wird dieser von mir gleich besessen."

Der Knecht indess ist schwer beschäftig,
und durch drei Doppelkorn gekräftigt

traut er seinen  Augen kaum,
als er erblickt, was im dem Raum

sich schwebend auf ihn zu bewegt.
Und prompt in seiner Hose regt

sich nicht das was ihr wieder denkt
er war nur vorhin abgelenkt

sodass mit leisen Sammetpfoten
ein kleines Tier, obwohl's verboten

am Beinhaar, das dem Knecht nicht mangelt
sich ziemlich weit hat hochgehangelt

Abgelenkt durch das Getier,
vergisst er voll und ganz die Vier

die mit ihrem Rettungsplan
sich seinem haarig' Körper nah'n

Und swupps, war drinn der Frauengeist,
just als das Tierchen fest zubeisst

in des Knechtens weiche Zone,
glaubet mir, das ist nicht ohne!

In Geist und Körper fast entmannt,
den eignen Willen weit verbannt

muss er nun die Statue tragen.
Sehr üble Gedanken plagen

ihn "Was haben die nur vor?
Mensch, jetz juckt mir aunoch's Ohr!"

Die Erde plötzlich furchtbar bebt
im Augenblick, wo er sie hebt

die Hand zum Kratzen, denn die müsste
eigentlich links vorn die Brüste

des gekonnt behau'nen Steins
fest umfassen, doch alleins

packt die rechte Hand es nicht
zu tragen, dieses Schwergewicht

Das Ganze wurd' so instabil
sodass der Knecht samt Statue fiel

Durch diesen riesengroßen Krach
wurd' der Zar ganz plötzlich wach.

Gerade noch zur rechten Zeit,
denn Zars geliebte, flach und breit

konnte sich nun heimlich retten,
aus des Zaren Liebesstätten

mit blauem Kopf, nach Atem ringend,
man sah ihr an, dass sie dringend

Frischluft brauchte, und zwar viel,
wobei sie aus dem Fenster fiel

Der Weg nach unten war recht lang
und waere wohl ihr Untergang

gewesen, wenn dort unten nicht
ein familiäres Schwergewicht,

des Zaren echte Mutter wär spaziert,
und an dieser Stelle ungeniert

des nächtens Notdurft hier verrichtet
auf Frischluft sie dabei nicht gern verzichtet

So flog die Gräfin auf sie zu.
Vor Schreck gelähmt von Kopf bis Schuh'

Lies sich der Aufprall nicht vermeiden,
und so trafen sich die beiden

ziemlich hart in Bodennähe,
bei Ginsterbusch und Winterschlehe.

Der Zar, der dies mit Schreck gesehen..
Kann nun gar nichts mehr verstehen.

Benebelt von des Alkohols Gemisch,
mit offnem Munde wie ein Fisch,

schaut er aus dem Zimmerfenster,
auf Adelsblut getränkten Ginster.

Vom Ginsterbusch das Blut tropft hell,
Da kommt ihm ein Gedanke schnell.

Den Diener ruft er mit Geschrei
"Schafft den Nekromanten mir herbei"

Der Nekromant zum Schlaf gestreckt
wurd' rasch mit Wasser aufgeschreckt,

nass und und zitternd vor den Zar gebracht,
dass er ein Angebot ihm macht

Der Nekromant wird vor die Wahl gestellt,
des Zaren´s Hand nach vorne schnellt.

In der Hand ein Pergament so fein,
Drumherum ein Bändelein.

"Willst die Gnade du eringen,
So musst du sie zurück mir bringen!"

So sprach der Zar vehement
und zeigt auf dieses Pergament.

Der Nekromant darauf sprach
"Oh Zar, gemach, gemach!

Meine Utensilien brauch ich doch,
und der Mond muss stehen ganz hoch."

Der Nekromant jetzt Angst bekam,
weil er das Zucken des Zars vernahm

Schnell sagt er: "ich werde alles holen
was mir wurde einst gestohlen,

heute Nacht soll des Zaren Mutter
zurückkommen von des Fährmanns Kutter.

Wenn der Mond am höchsten steht,
wird ihr lebloser Körper wiederbelebt."

So zog er aus mit großen Schritten
und ihm Worte der Freude entglitten.

"Kommt ihr Toten, helfet mir,
auf das ich helfen kann ihr.

Kommt ihr Toten, sammelt euch,
auf das es kreuch und fleuch.

Kommt ihr Toten, kommet her,
immer mehr, immer mehr.

Kommt ihr Toten, sammelt dies,
aus dem hiesigen Verlies

Brauch ich Knochen, Zähne, Schädel
Dann: Ein jungfräuliches Mädel

Möglichst blass, mit dunklen Haaren
(Muss ja hier die Formen wahren!)"

Tote Diener, muss man sagen
sind selten mehr gewohnt als Klagen

Schon bei der simplen Jagd auf Knochen
sind bald die eigenen gebrochen.

Wenn einer auchnoch Jungfrau'n ordert
so sind sie heillos überfordert!

"Oh, Meister, was ist das genau,
Das Ihr da wollt - ein Jungefrau?"

"Ein Mädchen das noch nie gepoppt!
Tut ihr nur so, oder seid ihr bekloppt?"

Als Antwort folgt ratloses Schweigen
Dann sieht man den Arm eines Zombies aufsteigen

Tatsächlich fasst sich da einer ein Herz
Fragt nach - der Meister hält's für 'nen Scherz

In gewohnt tumber Manier
meint dieser Ghul: "Wo finden wir

Ein Mädchen das noch nie im Leben
sich jemandem hat hingegeben?"

Der Meister ist das Fragen leid
Er hat ja schließlich nicht viel Zeit!

Fühlt seine Authorität gekränkt
Und die Stimm' schallt ironiegetränkt:

"Na hier, im örtlichen Bordell!
Und jetzt verschwindet, aber schnell!"

Sprach's und war sich nicht bewusst
welchen riesengroßen Frust

Er den Toten hier bereitet
Ist's ja schon recht weit verbreitet

Dass aus einem Freudenhaus
keine Jungfrau kommt raus.

Die Diener rennen hin und her
und wissen am End nicht mehr

Wo soll´n sie noch suchen?
Vielleicht bei den Eunuchen?

Die bewachen des Zarens Harem.
Vielleicht erfüllt eine dieser Damen

Die Forderungen vom Meister gestellt,
sie sahen sich bereits um den Erfolg geprellt

doch einer wußte guten Rat
die Herren der Kirche man um Hilfe bat

der Klerus barsch die Hoffnung zerstört
der Bischoff die letzte Jungfrau grad ähm... verhört

die Diener in dessen Gemächer hetzen
sie waren zu spät - das ließ sich schätzen

Sie fanden den Bischoff völlig erschöpft
Und seine Hemden aufgeknöpft.

So soll die letzte Hoffnung sterben,
denn wo kann man eine Jungfrau werben?

Vielleicht bei den sieben Zwergen,
hinter den sieben Bergen?

Doch das schien den Dienern viel zu weit
und auch nicht sehr gescheit.

Beate Use, Porno-Filme wo nur wo?
Da sagt ein Diener: Schaut mal do!

Ein dicker Händler kommt ins Bild,
Und hält ein großes breites Schild,

Da steht in leuchtend fetten Lettern,
"Change your fucking pattern!"

Die Diener des Englischen nicht mächtig
kamen nun ins Stocken prächtig

"Was will der Händler uns nur sagen?"
es folgt ein Jammern und ein Klagen

Der Händler indess die Hand offen hält.
Es wird nun klar, der will ihr Geld

"Was bekommen wir für die Moneten"
Magie ist die Kunst, Aberglauben in Geld zu verwandeln

Thilo

Zusammenfassung aktualisiert
Magie ist die Kunst, Aberglauben in Geld zu verwandeln