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Ereignisse in Erbnacht

Begonnen von Anne Holtz, 12.11.2009, 20:07:29

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Anne Holtz

Der Herbst zeigt sich noch einmal von seiner schönen Seite, mit viel Sonne und goldenem Laub. Die Felder stehen abgeerntet, die Büsche hängen voller Beeren, und die geöffneten Türen der Häuser gewähren oft einen Blick auf eine gut gefüllte Vorratskammer.
Angetan mit den guten Gewändern strebt die Bevölkerung dem Marktplatz zu, denn es ist der Tag, dem Drachen für die gute Ernte zu danken, die Feldfrüchte zu genießen und noch einmal den Sommer zu verabschieden, der so überreichlich Frucht gebracht hat.
Nicht nur in den Apfelkörben und Kornähren erkennt man die Früchte des vergangenen Jahres, auch im zahnlosen Grinsen der Neugeborenen und in den runden Bäuchen manch junger Frau ist eine Verheißung für den Winter und das Jahr danach zu lesen. Es sind die ersten Kinder nach den Kriegen, die ersten Kinder eines freien Erbnachts.
Auch auf Feste Erbnacht herrscht rege Betriebsamkeit, eine lange Tafel wird vorbereitet, mit Früchten und Blattwerk geschmückt, und überall schichtet man Holz in Körben, um die Kälte des Abendanbruchs zu vertreiben.
Die neuen, steinernen Gebäude sehen noch ein wenig verlassen aus, sie sind offenkundig gedacht für eine weit größere Zahl Menschen, als bislang dort Unterkunft gefunden haben, aber solide gebaut können sie wohl noch ein Weilchen warten.
An die hohe Burgmauer schließt sich die Kaserne an, zweistöckig und mit schmalen Fenstern. Auch die Küche wurde direkt als Steingebäude errichtet, mit Abstand zum langen Holzhaus, indem sich derzeit die Große Halle befindet. Und auch die Grundmauern für den Wohnturm wurden bereits gelegt.
An weiteren Holzgebäuden vorbei, wohl für seltene Gäste und eins für die Kranken gedacht, erkennt man an der südlichen Außenmauer etwas Neues, Unerwartetes. Ein Gartenbereich, mit einigen schon angelegten, aber wohl noch viel mehr geplanten Beeten scheint dort zu entstehen.
Das Fest an sich verläuft ruhig und friedlich. Es gibt Wein, wenn auch nicht sehr viel, dafür umso mehr Dank an den Drachen und leider ein paar leere Stühle.
Gregor von Erbnacht, Harrkon von Wendt und Arianna, an die man sich hier bei Hof im vergangenen Sommer gewöhnt hat, sind nach Ateron ausgezogen, um dort an der Seite des Herrn Plötzbogen einigen Ungereimtheiten nachzugehen.
Am Morgen nach dem Fest herrscht schon wieder Betriebsamkeit. Die Abreise der Baronin nach Allerland wird vorbereitet. An sich nichts Ungewöhnliches, doch scheint die Stimmung ein wenig angespannt. Und ein wenig Verwunderung herrscht, als sich herausstellt, dass Palan, statt mit seiner Herrin zu reisen, nach Waldbrunn aufbrechen soll.
Am Abend zuvor hatte Isabella den für das Fest angereisten Ritter Ulfried gebeten, für die Dauer ihrer Abwesenheit auf Feste Erbnacht zu verweilen. Sicherlich eine Bitte, doch ohne nähere Erklärung und ohne wirklich die Möglichkeit zum Widerspruch zu geben.

Anne Holtz

Die Tage der Abwesenheit vergehen langsam. Jeder auf der Feste geht seinen Geschäften nach, die Nächte werden länger und kälter.
Und als der Tag der erwarteten Rückkehr beinahe eine Woche überschritten ist, senkt sich die Anspannung wieder über die Bevölkerung. Palan, am vereinbarten Tag zurückgekehrt, schweigt und wartet, und die Ankunft eines Boten, der keine offensichtlichen Farben trägt und seine Nachricht nur der Baronin höchst selbst überbringen möchte, gibt Anlass zu flüsternden Gesprächen.
Dann, an einem schon eher nebligen Mittag im elften Monat, endlich die Nachricht. Die Baronin wurde gesehen, in Kürze trifft sie ein. Und tatsächlich, am frühen Nachmittag reitet sie auf den Hof, unverletzt, aber offensichtlich schlecht gelaunt.
Neben den zwei Wachen, die sie begleitet haben, findet sich in ihrem Gefolge noch eine junge Frau, das schwarze Haar zu Zöpfen gebunden und ein freundliches Lächeln im Gesicht. Sie trägt den Wappenrock eines Knappen in Isabellas Farben, wirkt jedoch vollkommen unbeeindruckt von der schlechten Laune ihrer Herrin.
,,Palan, das ist Floria. Ich habe sie als Knappe in meine Dienste genommen. Zeig ihr, wo sie schlafen kann und etwas zu Essen bekommt."
Auf ihre Verspätung angesprochen, bekommt man nur den Rat, nicht mit Halbelfen nach Allerland zu reisen.
Nach einem kurzen Rundgang mit Ulfried über die Feste strebt sie ihrer Kammer zu, als der Bote auf sie zutritt und sie aufhält. Er überreicht ihr einen Brief, den sie mit in die Kammer nimmt.
Wenige Minuten, nachdem die Tür sich geschlossen hat, fliegt sie auch schon wieder auf. Die Miene der Baronin, vorher schon missgelaunt, scheint zu Eis erstarrt. Sie wendet sich einem Soldaten zu, der es sich gerade mit einer Schale Suppe am Tisch gemütlich gemacht hat und sagt mit leiser Stimme:
,,Ich erwarte in dreißig Augenblicken alle Bewohner der Burg vor der Halle!"

Anne Holtz

Unbehaglich steht es sich im Nebel des Novembertages. Die Sonne steht schon zu tief, um noch zu wärmen, und der Wind scheint kälter zu blasen als noch vor einer Stunde. Rechts neben der Tür stehen Palan und die neue Knappin, Floria. Palans Miene ist undurchdringlich, wohingegen Floria mit unverhohlenem Interesse die Umstehenden mustert.
Wilhelm von Lichtenhaag, der junge allerländische Ritter, fängt einen fragenden Blick Ulfrieds auf und zuckt nur mit den Schultern.
Als Isabella aus der Halle tritt, hält sie den Brief in der Rechten, die Linke ruht auf dem Schwertgriff. Ihre Miene ist steinern, ihre Worte sind klar und deutlich zu vernehmen.
,,Heute ist ein dunkler Tag für Erbnacht, denn ich habe Kunde vom Tod eines großen Helden erhalten. Gregor von Erbnacht, anerkannter Bastard des verstorbenen Barons von Erbnacht und als Führer der Grenzreiter Hoffnung und Beistand in den Dunklen Zeiten, die dieses Land erleiden musste, ist im fernen Ateron gefallen."
Ein langes Schweigen folgt diesen Worten.
,,Durch wessen Hand er starb, vermag ich noch nicht zu sagen, doch wird vom heutigen Tag an bis zur längsten Nacht des Jahres Trauer sein in Erbnacht, und ehrenvolles Gedenken an einen großen Helden. Acht Mann sollen ausreiten, um die Kunde in ganz Erbnacht zu verbreiten, und die Grenzreiter werden freigestellt bis zu Beginn des zwölften Monates, um zu ihren Familien  zurückzukehren und dort zu trauern."

Und schon wenige Tage darauf herrscht wieder emsiges Schaffen auf der Feste, denn die Baronin macht sich mit Ulfried von Niederend und den Knappen auf, zum Ritterrat nach Leutern zu reisen.

Ulfried

Während der Abwesenheit seiner Baronin kümmert sich Ulfried in Absprache mit Isabella darum die Sicherheitseinrichtungen der Feste auf Vordermann zu bringen. Er prüft jedes Schloss soweit vorhanden und auch die Arbeiten der Leute. Er hebt selten seine Stimme, aber seinen Forderungen wird ohne Murren nachgekommen. Er zerbricht sich den Kopf darüber wohin seine Baronin hinreist und wäre lieber an ihrer Seite gerade weil es nach Allerland geht und die "Blaue Sakristei" dort oft zuschlug.

Tagsüber verbringt er nach getaner Arbeit seine Zeit im Garten, zwar wächst dort noch nicht viel zu dieser Jahreszeit, aber die Mägde erzählen ihm über ihre Pläne. Freudig erwartet er das Frühjahr und ist gespannt auf das Ergebnis der gepflanzten winterharten Knollen. Nächstens verbringt er ab und an einige Zeit andächtig in der kleinen Kapelle und betet frei, wie er es für gewöhnlich tut zum Grossen Drachen.

Als er vom Tode Gregors erfährt ist er betrübt. Er hatte kaum die Gelegenheit ihn kennen zu lernen. Wie alle anderen auf der Burg trägt er Trauerflor.
Zitat Gandalf: "Viele die leben verdienen den Tod und manche, die sterben verdienen das Leben! Kannst du es Ihnen geben? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand"

Harrkon v. Wendt

#4
Zehnter des fünften Monats 10 n.Viv

Fünf Tage sind seit dem Aufbruch der Erbnachter Gesandtschaft vergangen als ihre Hochwohlgeboren Isabella von Tiefensee sowie, der Edlen dem Edlen von Wendt wieder auf die Feste Erbnacht eintreffen.Kurz darauf verlassen einige Grenzreiter die Feste und lassen in Erbnacht verbreiten, dass Harrkon von Wendt, sein Erbe antritt und auch ihre Hochwohlgeboren und die  Krone ihren Segen dazu gegeben hat. Auf der Burgweihe in Grünwied leistete Harrkon von Wendt nun auch den Lehnseid und ist von nun an Freiherr von Wendt.

Wenige Stunden nachdem Ausritt der Boten, bricht der frisch ernannte Freiherr mit einem Karren und zwei Grenzreitern nach Wendt auf, wo er in dem neubesiedelten Weiler nahe seines Geburtshauses sein Lager aufschlägt. Am Morgen des nächsten Tages verlassen wiederum einige Boten den Weiler und lassen in Wendt folgendes verkünden.

"Freiherr Harrkon von Wendt,
sucht tapfere und kampferprobte Wendter die ihn auf eine Reise in das Kaiserreich Teyacapan begleiten. Doch nicht nur bewaffnete werden gesucht so soll sich ein jeder gewillter Handwerker und Heiler spätestens zum dreizehnten des fünften Monds in Fuchsshaag einfinden.
Weiterhin soll kund getan werden  das Handwerker und Tagelöhner für den Bau eines neuen Gutshof gesucht werden."



"Ich spreche nicht mit Holzbrettchen, da unten sind genug Elfen!"-Barin

Anne Holtz

Original Tobi, hierher verschoben, um mehr teilhaben zu lassen

Es ist früh am Morgen, noch nicht mal der Drachendienst wurde abgehalten, als eine der Torwachen völlig kopflos von seinem Posten stürmt.
,,DER FREIHERR! DER FREIHERR VON WENDT KEHRT HEIM!"
Die Kunde verbreitet sich wie ein Lauffeuer durch die Feste und wenige Augenblicke später gibt es wohl auf dem ganzen Gut Keinen mehr, den es im Lager hält.
Hastig zieht man sich an, schlüpft in die Stiefel und eilt hinaus auf den Burghof.
,,Öffnet das Tor!"erwidert einer der dienstältesten Grenzreiter. ,,Und sollte es noch nicht geschehen sein, geht ihre Hochwohlgeboren wecken!"

Wenig später reiten acht Bewaffnete auf den Hof ein und sitzen nach und nach ab.
Wohlwollend lächelnd nickt der junge Freiherr den anwesenden Soldaten und Bediensteten zu, bevor er absitzt und sich an seine Gefolgsleute wendet, die wie seine Wohlgeboren selbst, allesamt schwer mitgenommen aussehen.

,,Arianna, Wulf und Gombrosch. Ihr drei bleibt bei mir, holt die Gefangnen. Rieke du sorgst dafür, dass die Pferde versorgt werden.
Sobald das erledigt ist, nimm dir mit den restlichen Wendtern bis morgen früh frei."

Wulf schneidet kurzerhand die Seile durch, die den Gefesselten auf dem Pferderücken gehalten haben. Ungebremst landet er in dem feuchten Dreck des Burghofes und wird von dem Halbork grob am zerschlissnen Hemdkragen gepackt und wieder auf die Beine geholt.

Arianna und Gombrosch sind nicht minder zimperlich mit dem zweiten Gebundenen und auch er steht wenig später auf eignen Beinen. Einem aufmerksamen Beobachter fällt sofort das schwarze Widdermal auf, welches einer der beiden Männer auf der Wange trägt. So wie es scheint war der Freiherr erfolgreich.

Gerade will Harrkon seine Schritte zur Tür des Haupthauses lenken, als diese geöffnet wird und ihre Hochwohlgeboren heraus tritt.

"Eure Hochwohlgeboren.Wir haben einiges zu bereden."

Mit einem knappen Wink deutet der junge Freiherr auf die beiden Gefangnen.


Anne Holtz

Das Kettenhemd über dem leinenen Gewand, das Haar noch ungeflochten von der Nacht steht Isabella in der Tür des Haupthauses, an ihrer Seite die offenbar gerade geweckten Knappen.
Rasch gleitet ihr Blick über die Heimkehrer, erfasst Verwundungen und Müdigkeit. Ihr Mundwinkel zuckt, nur kurz, aber unverkennbar, als ihr Blick auf dem Halbork ruht.

"Floria, hol Leocardia. Sie soll ihre Verbände mitbringen. Stina, bring Brot und Käse und heiße Getränke. WIr werden Essen."

Ihr Blick verweilt bei den Gefangenen, die sich langsam aufrappeln.

"Merten, Gustav, bringt die Gefangenen in den Kerker. Du kannst sie begleiten." Ihr Blick ruht auf Wulf, und nach einer kurzen, aber deutlichen Pause fügt sie hinzu: "Danach komm zu uns in die Halle."

"Wir werden Reden, wenn Leocardia nach Euch gesehen hat."

Mit einer Hand auf Harrkons Arm, bereit, ihn zu stützen, sollte es notwendig sein, vielleicht auch, um sich seiner Rückkehr sicher zu sein, wendet sie sich zurück.

Leocardia

Von dem Lärm aus ihren Gebeten gerissen kommt Leocardia in dem Moment gelaufen, in dem Floria sich auf den Weg machen will.
Nach einem kurzen fragenden Blick zu ihrer Hochwohlgeboren macht sie sich daran, alles zu holen, was sie zur Versorgung der Verwundeten braucht.
Auf dem Weg zurück ins Haupthaus lächeltt sie Wulf kurz zu...sie scheinen sich zu kennen.
Urlaubsvertretung der Weltherrschaft.

Harrkon v. Wendt

Harrkon nickt seinem Waffenbruder zu, der sich darauf ohne das kleinste Zeichen von Widerspruch den beiden Gefangenen annimmt. Ähnlich grob wie zuvor packt er den Mann vor sich und zerrt ihn hinter sich her. Wenig später sind die beiden Landesverräter, die beiden Grenzreiter wie der Halbork in dem Zugang zu den Verlies verschwunden.

Mit seinen beiden Begleitern folgt nun der junge Freiherr seiner Baronin in das Gebäude. Kaum ist die Tür hinter der Gruppe ins Schloss gefallen scheint es Harrkon sicher schwerer zu fallen aufrecht und unbeschwert zu gehen. Auf die Berührung Isabellas hält er inne und wechselt einen wortlosen Blick mit ihrer Hochwohlgeboren bevor er seinen Weg fortsetzt und sich sichtlich erschöpft auf einem der Stühle nieder lässt. Jedem der Anwesenden würde die fehlende Schulterplatte auffallen.

Schweigend verfolgt der Freiherr nun wie aufgetischt wurde und nimmt einen der an gereichten Krüge dankbar entgegen. Als Leocardia schließlich den Raum wieder betrat nickt er ihr mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen zu. Doch hebt er beschwichtigend die linke Hand und deutet auf seine beiden Begleiter.

,,Leoardia, kümmere dich bitte zuerst um die Anderen ich werde warten."

Damit weilt Harrkons Blick einen Moment auf der Novizin des großen Drachens und wie sie die Arianna und Gombrosch versorgt. Anschließend wendet sich der junge Freiherr zu ihrer Hochwohlgeboren, mit der Gewissheit das die Behandlung seiner zerschmetterten Schulter sicherlich unangenehmer werden wird.

,,Es tut gut nach Hause zu kommen." beginnt er gedankenversunken.

,,Ich hoffe Siegfried ist zusammen mit meinem Bericht wohlbehalten heim gekehrt?"
Damit kann Harrkon nur den jungen Wendter meinen, der vor geraumer Zeit mit dem Reisebericht angekommen war und bereits wieder nach Dunkelbrunn weiter gezogen war.
"Ich spreche nicht mit Holzbrettchen, da unten sind genug Elfen!"-Barin

Arianna

#9
Auch Arianna folgt langsam den hohen Herrschaften hinein.
Dankbar setzt sie sich - allerdings in eine etwas dunklere Ecke.
Arianna ist die Erschöpfung genauso wie den Anderen anzusehen, und die Kleider sehen ebenfals dementsprechend aus. Doch ausser einer Verletzung, die sich großflächig über ihre gesamte linke Gesichtshälfte zieht, kann man sonst mit bloßem Auge keine Verletzung erkennen.
Die linke Hälfte ihres Gesichtes ist geschwollen, feuerrot und zum Teil ist die Haut an einigen Stellen aufgeplatzt.
Arianna fand es nicht gut, das Harrkon sich nicht zuerst von Leocardia versorgen liess, doch sie hatten ihn allesamt schon die letzen Stunden vor ihrer Ankunft versucht zu überzeugen und zuerst Leocardia aufzusuchen. Doch wenn sich der junge Freiherr etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann kam man gegen seinen sturen Kopf einfach nicht mehr an.
Während sie dem Befehl von Harrkon folge leistete, auf Leocardia wartete und versuchte den Mägden beim decken der Tische nicht im Weg zu sein, tränkte sie einen Lappen mit einer Flüssigkeit aus ihrer Gürteltasche und hielt ihn auf die verletze Gesichtshälfte.
Als Leocardia dann bei ihr ist, nimmt Arianna den Lappen von der verletzen Gesichtshälfte und zeigt ihr diese.
Doch schon nach relativ kurzer Zeit und einigen leisen Worten schickt Arianna Leocardia weiter zu Gombrosch.

kadenau

#10
Es ist ja weit über die Grenzen Erbnachts bekannt, das Zwerge stur, mürrisch und vor allem nicht "tot zu kriegen" sind. Deshalb verwundert es auch keinen, dass Gombroschs mürrisch gemurmeltes "Danke" nach der erfolgten Heilung eher den Charakter einer verbalen Breitseite denn der ursprünglichen Bedeutung des Wortes hat. Das ist ihm wohl auch bewusst, daher schiebt er schnell geseufztes "Verzeiht, wollte nicht so unwirsch sein" hinzu, was bei dem ein oder anderen die Situation wohl auch nicht rettet.
Gombroschs linker Arm ist etwas mitgenommen, das zerstörte Schild hat glücklicherweise viel abgefangen. Ansonsten erkennt man keine weiteren Verletzungen. Erst als Gombrosch einen Krug seines innig geliebten Bieres in den Händen hält, wird er ganz redseelig und gedankt sich fast schon charmant bei Leocardia (was auch immer das bei Zwergen nun heißen mag).
Doch keinem im Raum entgeht, dass der Zwerg mal wieder ein Bad nehmen sollte, nur Gombrosch kümmert dies nicht. Aber auch er scheint darauf zu warten, dass irgendjemand im Raum das Wort ergreift, mehrmals wechselt er den Blick mit Harrkon und der Baronin.  Als das zunächst nicht passiert, widmet er sich wieder seinem Krug Bier und verfeinert den Geschmack mit etwas Zwergenschnaps.  

Anne Holtz

Die Baronin beobachtet aufmerksam de Versorgung der Wunden, scheint jede einzelne von ihnen zu zählen und verzieht bei Ariannas Anblick einen Moment das Gesicht.
"Das Auge, Leocardia. Sieh nach ihrem Auge!" Sorge klingt in der Stimme mit.
Nachdem die erste Inspektion beendet ist und das Essen auf dem Tisch steht, wendet sie sich mit gewohnt undurchdringlicher Miene wieder Harrkon zu:

"Euer Bote hat Uns erreicht und Wir haben Euren Bericht gelesen. Über Einzelheiten werde ich Euch zu späterer Stunde noch einmal befragen. Fasst für die Anwesenden *sie nickt zu den Knappen, dem Grenzreiter, er sich an der Tür aufhält und zum jungen allerländer Ritter Wilhelm hinüber* noch einmal das Nötigste zusammen. Beschränkt Euch dabei auf die Gefangenen und die Umstände ihrer Festsetzung sowie die Hintergründe ihres Aufenthaltes dort, wo Ihr sie auffandet.
Bevor Ihr dies jedoch tut, wisst eines."

Sie beugt sich vor und blickt Harrkon unverwandt in die Augen.

"Ihr habt Leocardia weitergesandt. Das ehrt Euch. Ich gebe Euch nun noch einmal die Gelegenheit, nach Euren Wunden sehen zu lassen. Solltet Ihr sie verstreichen lassen und Euch eine Verletztung bleiben, die Euch einschränkt in Eurem Dienst an Wendt und an Erbnacht und damit meiner Person, so seid Euch gewiß, ich werde dies als Euer persönliches Verschulden werten und entsprechend handeln. Ihr habt Eure Tapferkeit ausreichend unter Beweis gestellt und zunächst nach den Euren sehen lassen. Es wurde bemerkt. Weiteres Abwarten, Harrkon, ist Starrsinn, und solchen dulde ich nicht."

Damit lehnt sie sich zurück, ohne den Blick von Harrkon zu wenden.

Harrkon v. Wendt

Auch der junge Freiherr musterte Leocardia bei der Versorgung seiner Waffenbrüdern und Schwestern. Seine Gedanken schweiften ab, als er sich das letzte Gefecht gegen die Kultisten und deren Golem, erinnerte. Erst die Aufforderung ihrer Hochwohlgeboren risst Harrkon aus seinen Gedanken.

,,Sehr wohl." erwiderte der Freiherr hastig und räusperte sich.

,,Nun denn ,beginnen wir von vorne. Kaum eine Woche vor meinem Aufbruch nach  Lodybeischan erreichte mich ein Bericht das man  in Dorsem vor nicht allzu langer Zeit mehrere Söldner mit dem Mal der Dunklen gesehen wurde, jene Söldner die Hellbrunn nieder brannten. So bat ich ihre Hochwohlgeboren mich dieser Sache anzunehmen und sie gestattete mir diesen Wunsch."

Der Freiherr unterbracht seine Erzählung und leerte seinen Becher bevor er fort fuhr.

,,Ich scharrte Freiwillige um mich um und zog aus um jene Brigannten gefangen zu nehmen und ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Nach langer Reise erreichten wir schließlich das ferne  Kaiserreich Lodybeischan und  in der der Hafenstadt Dorsem fanden wir schließlich eine weitere Fährte."

Ein kurze Pause folgte während sich Harrkon Wasser nach schenkte.

,,Unsere Reise führte uns durch verschiedene Dörfer des Kaiserreichs. Wir fanden immer frischere Spuren und erfuhren schließlich das die Söldner in dieser Gegend vor einem gutem Jahr scheinbar spurlos verschwanden. Wenig später trafen wir eine Gruppe der Magierakademie Galladoorns die uns um Hilfe baten ein magische ,,Wesenheit" unschädlich zu machen. Um es kurz zu machen wir wurden in das Geschehen um dieses ,,Wesen" hinein gezogen. Bei der endgültigen Bannung stießen wir auf die gesuchten Männer die sich den Anwesenden entgegen stellten. Leider war es uns nicht möglich an diesem Abend einen der Brigannten lebend gefangen zu nehmen.Doch kann ich sagen das wir drei Männer und zwei Frauen erschlagen haben die ein Widdermal trugen."

Harrkons Blick schweift über die Anwesenden um ihre Reaktionen zu verfolgen.

,,Nachdem wir unsere Verletzungen soweit versorgt hatten, nahmen wir die Verfolgung der Geflohenen auf und stellten sie wenige Wegstunden entfernt. Widerstandslos ergaben sie sich und versicherten uns das außer ihnen keinem anderem Brigannten gelungen ist lebend zu entkommen. Mit den Gefangenen machten wir uns anschließend so schnell wie möglich auf den Weg ,zurück nach Erbnacht."

Der junge Freiherr  lächelt milde und nickt sachte.

,,Natürlich, eure Hochwohlgeboren."

So wendet er sich schließlich an Leocardia und  verbeugt sich sachte.

,,Eure Gnaden... Leider sahen sich weder Arianna noch Wulf in der Lage meine zerschmetterte Schulter zu richten und aus Mangel an Zeit haben wir diesen Bruch mit einem von Wulfs Heiltränken versorgen müssen aber ich möchte deiner Untersuchung nicht vorgreifen. Arianna würdest du Leocardia zur Hand gehen und Gombrosch schau nach wo  Wulf bleibt."
"Ich spreche nicht mit Holzbrettchen, da unten sind genug Elfen!"-Barin

kadenau

"Ich schau dann mal, wo der Wulf steckt". Nach einem tiefen Seufzer richtet sich Gombrosch mühsam auf, starrt einen Augenblick auf den Krug mit Bier, seufzt nochmal und wendet sich dann dem Ausgang entgegen. Mit zusammengekniffenen Augen -die tiefstehende Morgensonne kann ganz schön unangenehm sein- marschiert Gombrosch in Richtung Verlies. Kurz davor kommt ihm auch schon Wulf entgegen.

"Ah, Wulf, gut dass du schon da bist. Harrkon sucht Dich. Kommt mit in den Saal. Die Drachenpriesterin schaut nach Harrkons Schulter."
Ein kurzes Nicken von Wulf reicht Gombrosch völlig und er dreht schnurstracks um.

Ohne groß Worte zu verlieren betritt Gombrosch wieder den Saal, Wulf an seiner Seite. Letzterer wendet sich Harrkon zu und bevor Gombrosch einen Schluck aus seinem Bier nimmt, vermeldet er knapp: "Wulf gefunden und mitgebracht". Grinsend lässt er sich wieder an seinem Platze nieder und widmet sich dem Bier.

Anne Holtz

Den Blick hauptsächlich auf Arianna gerichtet verfolgt Isabella den Bericht, den sie bereits zu kennen scheint. Sie achtet genau auf jede Regung in Ariannas verwundetem Gesicht.

Das Gehen und Kommen des Zwerges und das Auftauchen des Halborks erreichen keine Reaktion. Ihre Miene bleibt unbewegt und undurchsichtig, so gefasst, dass jedem Betrachtenden klar ist, wie sorgfältig sie darauf achtet, ihre tatsächliche Meinung nicht zu zeigen.

Als Leocardia sich um Harrkon kümmert, erhebt sie sich abrupt und bedeutet Arianna, ihr zu folgen. "Arianna, folge mir. Wir werden nach den Gefangenen sehen."