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Alle Jahre wieder...

Begonnen von Konstantin Wilhelm von Nordend, 19.12.2009, 09:33:32

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Konstantin Wilhelm von Nordend

... oder, warum bin ich eigentlich hier Anwalt geworden?

Mit großer Freude kann ich hier einen Text der Tagesschau präsentieren (http://www.tagesschau.de/schlusslicht/warnwahn104.html), durch den erneut festgestelllt wird, dass die Freunde aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten leider manchmal, wenigstens intellektuell, an ihre Grenzen stoßen.

Enjoy!

Andreas

Warnwahn in den USA
"Nicht im Schlaf fönen!"

Sie sollen die USA sicherer machen: Warnhinweise. Endlich verschlucken die US-Bürger keine Angelhaken mehr und waschen ihre Mitmenschen nicht länger in Waschmaschinen. Hört sich albern an, ist es meist auch - doch selbst für die abstrusesten Warnungen gibt es mitunter handfeste Gründe.

Von Klaus Scherer, ARD-Studio Washington

Im Fadenkreuz grast still das Wild. Der Jäger hat den Finger schon am Abzug. Der Ruf der Natur gilt dann allerdings ihm. Er muss aufs Klo, und das im Wald. Der Videoclip bietet sogleich die Lösung: eine ans Autoheck montierbare Outdoor-Klobrille, sogar mit olivfarbenem Bezug. An der Halterung prangt fett der Hinweis: "Nicht am fahrenden Auto benutzen!"

"Da steht's drauf, schwarz auf weiß"
Die Erfinder zumindest sind von der Produktidee begeistert. Und hoffen aufs Weihnachtsgeschäft. "Zwar sollte jeder selber wissen, dass man auf keinem Klositz autofährt", sagt Unternehmer Greg Jackson im texanischen Warenlager. "Aber für den Fall, dass uns jemand deshalb auf fünf Millionen Dollar Schadensersatz verklagt, können wir sagen: Da steht es, schwarz auf weiß."

Im Shoppingland Amerika scheuen sich viele Firmen, gerade wenn sie neu am Markt sind, vor dem Risiko, von findigen Klägern ruiniert zu werden - vor allem, weil hier das Haftungsrecht kaum eine Beschränkung kennt. Den Justiz-Kritiker Bob Dorigo Jones aus dem US-Bundesstaat Michigan regt das auf. "Die Schadensersatz-Anwälte drängen Verbrauchern solche Verfahren regelrecht auf, sobald sie in der Zeitung von einem geeigneten Unfall lesen", schimpft er. "Selbst wenn die Firmen am Ende den Prozess gewinnen würden, haben viele nicht das Kapital, um durch die Instanzen zu gehen. Also zahlen sie. Und versuchen durch unsinnige Hinweis-Sticker vorzubeugen."

Angelhaken bitte nicht verschlucken!
In seinem Büro hat er über die Jahre einen ganzen Warenkorb gesammelt: Als erstes zeigt er uns ein kleines CD-Regal, mit dichten Sprossen, kaum eine Unterarmlänge hoch. Darauf klebt der Hinweis: "Nicht als Leiter benutzen!". Dann präsentiert er einen Angelhaken, auf dessen Verpackung gedruckt steht: "Bitte nicht verschlucken!" - "Gut, dass Fische nicht lesen können", lacht Bob und greift tiefer in den Korb. Eine Sonnenschutz-Pappe für Auto-Frontscheiben. "Vor dem Losfahren wieder entfernen", liest er von der Rückseite vor. Dann sein Lieblingslabel: ein Fön mit Firmenwarnung, das Gerät "nicht im Schlaf" zu benutzen.

Keine Wippen mehr auf Spielplätzen
Begonnen habe das alles mit einem zu heißen Kaffee, den eine McDonald's-Kundin einst im Auto auf sich schüttete. Mit Anwaltshilfe verklagte sie die Kette in Millionenhöhe. Am Ende erhielt sie immerhin 600.000 Dollar. "Seitdem hat sich das Land verändert", beschwert sich Bob. Er finde für seine Kinder in keinem Hotelpool mehr ein Sprungbrett. Weil so viele Eltern, wenn sich jemand wehtat, das Hotel verklagten - allein deshalb, weil dort Geld zu holen war. "Oder schau Dir die Spielplätze an Schulen an. Keine Wippen mehr, kaum etwas, um sich noch zu bewegen", sagt er. "Sobald ein Kind mal eine Beule hatte, verklagte man hier die Schule."

Ein Kulturverfall, schimpfen die Kritiker. Ein Sieg der Dummheit. Als könnte man nicht wissen, dass man - wie ein weiterer Produkthinweis lehrt – einen "Kinderbuggy nicht mitsamt dem Baby" zusammenfaltet. "Kein normaler Mensch macht das", finden auch Washingtons Weihnachts-Shopper in den geschmückten Einkausstraßen. "Wenn einer deshalb den Hersteller verklagt, sollte man ihn ins Irrenhaus stecken", sagt einer. "In anderen Ländern würde man sagen, 'Wenn Du unter den Rasenmäher greifst, bist Du bescheuert'", pflichtet ein anderer bei. "Das wäre nie ein Fall für den Richter." Und eine Passantin findet: "Wir Verbraucher zahlen am Ende so viel Geld für diese Prozesse. Und es werden dadurch nur noch mehr. Diese Anwälte lenken noch unser ganzes Leben."

Anwälte und Richter profitieren
Tatsächlich profitieren gerade Amerikas Schadensersatz-Anwälte von all dem. "Du musst sie nur bezahlen, wenn sie den Prozess gewinnen. Man denkt schon, man ist eher der Doofe, wenn man nicht  klagt", sagt Bob. In einer Radioshow in Michigan stellt er wieder einmal neue Produkte vor - und vergibt Preise für die albernste Verbraucherwarnung.

Die "Off-Road-Klobrille" ist auch darunter. Dazu ein Computerdisplay, das man laut Label "nicht aufessen" soll, und einiges mehr. Die Hörer stimmen für die Klobrille. "Anwälte hin oder her. Warum nehmen Richter solche Klagefälle an?", fragen wir Bob. "Richter werden hier gewählt, alle vier Jahre", sagt er. "Und wie werden sie gewählt? Indem sie in Fernsehspots und Zeitungsanzeigen für sich werben. Und wie bezahlen sie das? Durch Spenden von Anwälten, die ihr Geld mit solchen Klagen verdienen. Es ist ein einziger Kreislauf."

Lieber Warnhinweise statt Prozesse
Natürlich halten manche dagegen, dass Amerikas Firmen so immer umsichtiger würden und das Land immer sicherer. Etwa dadurch, dass immer weniger Verbraucher sich gegenseitig in Wäschetrockner steckten. "Nicht für Menschen", steht da wirklich, als wir in einem nahen Waschsalon nachsehen. Der Inhaber gewann Bobs Preis schon vor Jahren, als er davon ein Foto einschickte. "Ich hatte die Show gar nicht selbst gehört", erinnert er sich. "Irgendwann rief mich jemand an und sagte: 'Hey, du hast 500 Dollar gewonnen. Mich hat's fast umgehauen.'"

Dass Maschinen-Hersteller lieber Labels kleben als Prozesse verlieren, kann er sogar verstehen. In New York seien betrunkene Jugendliche tatsächlich einmal in eine Waschtrommel geklettert. Einer davon kam dabei um. Der Hersteller musste zahlen.

Mehr Sicherheit für die Bürger
"Wenn die Regierung alle Sicherheitsstandards regeln würde, wären sie nicht besser und nicht billiger", beteuert Rechtsexperte John Hasnas von der Washingtoner Georgetown Universität. "Man mag das belächeln, als wäre hier jeder sein eigener Staatsanwalt, aber das US-System motiviert wirklich die Verbraucher, durch Klagen Produkte zu verbessern. Und das insgesamt effizient, schnell und insgesamt kostengünstig."

Amerikas Imbissketten  hätten damals Kaffee in Temperaturen ausgegeben, die zu schweren Verbrennungen führen konnten. Beschwerden von verletzten Mitarbeitern hätten sie nicht ernst genommen. Erst die Millionenklage habe dazu geführt, dass es sich änderte.

"Achtung: Bügeleisen sind heiß!"
Bob Jones rauft sich dennoch die Haare. In seiner Kiste liegt ein Feuermelder. "Auf der Gebrauchsanweisung heißt es wörtlich", sagt er, "dass das Drücken des Batterie-Test-Knopfs kein Feuer löscht." Dann zückt er einen Schienbeinschützer. "Und hier, dass dieses Ding nur Körperteile schützt, die es tatsächlich abdeckt. Als würde ein Schienbeinschützer zudem auch noch Deinen Kopf behüten!" Ein Scherzartikel noch, dann ist der Korb geleert: Eine Cornflakes-Packung mit integriertem Bügel-Bildchen. "Achtung: Bügeleisen sind heiß", steht darunter. "Nicht auf Ihr T-Shirt bügeln, während sie dieses tragen!"


Konstantin Wilhelm von Nordend
Kronvogt zu Eichenhain
Freiherr von Nordend
Adeptus Maior Combativus

Namensstifter für Stadtviertel, Apotheken, Eisdielen und vieles andere mehr!

Xarkson

Das tut weh!  ;D
Sind schon ein ganz besonderes Völkchen, armer Marc...
Ade<br /><br />Tobias<br /><br />
Charaktere :
Xarkson de Pammure, Marchese di Britonia, (Provinzfürst & Außenminister Aturiens);
Anton cê Petrov (Kharkov: Vogt / Edelknappe, aus Wolkowien);
Edwin von Spangenthal (galladoornischer Drachenkundler & Magier);
u.a.

Pia

Der wollte dahin, der kriegt kein Mitleid!  ;)

Arkas

Mein bisheriger Favorit (bin ja noch nicht weit herum gekommen) stammt aus Texas, dem Staat der Stiere und Kakteen. Hier wird ein einem ganz vorzüglichen Steakhaus am Eingang darauf hingewiesen, dass "das Führen von Feuerwaffen ohne Lizenz in diesem Restaurant mit 10.000 USD Strafe belegt wird".

Kommentar meines Aussendienstlers vor Ort: "Jau, hier in der Gegend haben ca. 70% der Bevölkerung eine LTC A (Lizenz zum verdeckten Tragen von Feuerwaffen). Die anderen 30% haben einfach nur keine Lizenz..". Ich hab mich dann auch direkt viel sicherer gefühlt...

Gruß aus Kölle,

Yari

Kyrill

Gab es nicht mal den Fall der Frau die ihren Hund nach jedem Regenspaziergang im Ofen getrocknet hat.
Den Wechsel zur Mikrowelle hat der Hund nicht überlebt.

Man kann nun den Hersteller der Mikrowelle verknacken, weil er nicht davor warnt Hunde mit seinem Produkt zu trocknen oder man verklagt die Frau wegen Tierquälerei.
Ist halt die Frage was man im Land haben will, eigenverantwortlich denkende Menschen oder Schmarotzer.
Der Anwärter stirbt im Dienst oder zerbricht daran ... oder wird Jäger.

Hoffentlich stört uns der Plot nicht allzusehr beim spielen.

Gmorks Bedauern

Zitat von: Kyrill in 24.12.2009, 18:16:08
eigenverantwortlich denkende Menschen

Gibt es nicht! Zumindest nicht, wenn man nach ganzen Nationen unterscheiden möchte. Das ist eine Eigenschaft, die wirklich nur wenige einzelne Individuen für sich in Anspruch nehmen können...und die sterben scheinbar auch noch aus. So gesehen hat sich ein Großteil der Menschheit bereits für das (Denk-)Schmarotzertum entschieden. Ist aer auch keine wirklich neue Erkenntnis.

Halleluja...Frohes Fest! *kotz* :(

Gruß,
Björn

P.S. Hunde in Mirkowellen....oh, Mann! *hämmert Kopf gegen die Wand*...ich wäre so gerne dumm!
Bespielte Charaktere:
+ Romarik Aurora von Tauenrank - Baron von Schwingenstein
+ Giskard von Gramswald - Ritter Galladoorns
+ Konstantin Zweischneid - Landsknecht der Eysernen Fauszt
+ Mikahel Yowanuk - Husar der Siebel Säbel
+ Iwan Kirvanoff - Werwolf (tot)
+ Gorgo Vendelius, Gefallener Paladin

Daniel

dazu fällt mir nur ein spruch ein

1 Mensch ist intiligent, viele sind eine dumme Herde
Rechtschreibfehler sind im Preis inbegriffen.

Halbtags Dichter und Denker

Wenn die Welt dich will erdrücken,
Schaffe dir Träume die entzücken.