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Richtige Verarbeitung von Vollnieten

Begonnen von Coran, 05.05.2011, 09:41:28

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Coran

Hallo an alle Rüstungsbauer und Bastler

ich muss an einigen meiner Rüstteile einige Nietverbindungen erneuern und bräuchte hierzu ein paar Tips.

Ich möchte Vollnieten verwenden und bin mir noch nicht ganz im klaren was ich dafür so alles brauche.

Die Nieten und eine geeignete Unterlage für den Rundkopf (Stahlplatte mit passender Lochbohrung)sind bereits vorhanden.
Was aber hat es mit dem Nietzieher auf sich, wird der benötigt oder empfohlen.

Würde mich über fachmännischen Rat freuen.

Vielen Dank und Grüße

Joost


Kelem

Zitat von: Coran in 05.05.2011, 09:41:28
Hallo an alle Rüstungsbauer und Bastler

ich muss an einigen meiner Rüstteile einige Nietverbindungen erneuern und bräuchte hierzu ein paar Tips.

Ich möchte Vollnieten verwenden und bin mir noch nicht ganz im klaren was ich dafür so alles brauche.

Die Nieten und eine geeignete Unterlage für den Rundkopf (Stahlplatte mit passender Lochbohrung)sind bereits vorhanden.
Was aber hat es mit dem Nietzieher auf sich, wird der benötigt oder empfohlen.

Würde mich über fachmännischen Rat freuen.

Vielen Dank und Grüße

Joost
Hallo Joost

Ich persönlich gehe wie folgt vor....

Die Niete durch die Beiden zu befestigenden Stahlteile schieben und auf einen Amboß oder in eine vorbereitete Rundung geben. Eine Unterlegscheibe o.ä. verwenden. Dann die Niete so kürzen, dass nur noch ca. 1-1,5  mm über die Unterlegscheibe hervorstehen. Dann einmal stark mit einem Hammer (z.B. einem Schlosserhammer) mit dem geraden Teil auf die Niete schlagen, um sie zu "setzen". Dann einen Rundhammer bzw. die andere Seite des Schlosserhammers benutzen und mit vielen kleinen mittelstarken schlägen "Strunk" der Niete aufpilzen bis sich auch auf dieser Seite eine kleine Rundung befindet. Und schon hast Du zwei Stahlteile vernietet!

Möchtest Du etwas vernieten was sich danach noch bewegen soll, dann benutze ich ein Stück Blech, in welches ich ein verlängertes U geschnitten habe als "Distanzstück" zwischen den Blechen und der Unterlegscheibe. Wenn man dies nach dem vernieten wieder herauszieht, dann habe hat man - trotz der Tatsache das man eine solide Nietverbindung geschaffen hat - je nach Blech 1 bis 1,5 mm spiel geschaffen und die Bleche können sich noch bewegen.

Ich hoffe diese Erklärung konnte Dir helfen.

Ansonsten ist die hier eine Seite wo man in Englisch eine gute Beschreibung findet.

Kalle
Gewalt ist nicht die Lösung .... aber ungemein hilfreich ;o)

Coran

Hallo Kalle,

vielen Dank!!!

Das klinkt ja prinizipiel recht einfach  :)

Ich nehme mal an das, wenn ich innen keine Rundung brauche, einfach weiter mit einem normalen Hammer arbeiten kann  ;D


Micha

jaja Kalle war eben schneller...


Dr.Blech hilft!

hey Joost.

zunächst die Frage, was du vernieten willst. Geschübe, Gleitniete, Riemen oder nur Blech auf Blech.

Blech auf Blech: das Niet durch beide Löcher stecken ... jetzt sollte noch etwa soviel vom Schaft herausgucken wie der Schaft durchmisst bzw. die Hälfte dieses Maßes (ist nur ein ungefähr).
Dann nimmst du nen Hammer (am besten einen mit ner Kugeligen Bahn, aber ein normater tuts auch) und haust solange leicht schräg auf die Schaftkante (so dass du quasi aus dem Schaft einen flachen Kegel hämmerst) bis das Niet fest ist... wenn dein Hammer ne Runde Bahn hat, kannst du noch den Stupf versäubern und solange Grate und Kanten weghauen bis zu du zufrieden bist.

Nen Nietenzieher brauchst du dann, wenn deine beiden zu vernitenden Lagen nicht plan aufeinandeliegen...In diesem Fall setzt du das Niet ein und gibst ein paar schläge das es einigermaßen festklemmt. Dann setzt du den Zieher auf schägst/drückst deinen beiden Lagen aufeinander...dann machst du das Niet fest wie oben beschrieben.

Wenn du nen Riemen ansetzt, legst du einfach ne Unterlegscheibe auf und ab dafür...wichtig ist, das du hier etwas vorsichtiger arbeiten musst, weil sich das Niet sonst eventuell im Leder verbiegt.

bei nem Geschübe und Gleitnieten solltest du einen Abstandhalter zwischen die Folgen legen (einfach ein Stück 1mm Blech, am besten aus Messing(keine Kratzer) und mit ner Kerbe drin um den Nietschaft zu umschließen). Dann das Niet mit ner Scheibe drauf setzten und festmachen. Wenn du dann den abstandhalter rausnimmst hast das Geschübe etwas spiel und kann sich frei bewegen...ist das Spiel zu groß kannst du das Niet eibnfach etwas nachhämmern und somit fester schließen...aber nicht zuviel, sonst bewegt sich nichts mehr.

viel Spass und willkommen bei den Profis

Coran

Auch an dich Micha, vielen Dank!!

Zitat von: Micha in 05.05.2011, 10:19:18
zunächst die Frage, was du vernieten willst. Geschübe, Gleitniete, Riemen oder nur Blech auf Blech.

Naja, da ist alles mögliche dabei, weitestgehend aber neue Riemen und Reparatur beweglicher Teile
Deshalb besonderen Dank mit dem Hinweis auf das U-Blech

Zitat von: Micha in 05.05.2011, 10:19:18
viel Spass und willkommen bei den Profis

Nee, nee, soweit kommts nicht, mehr als ein paar einfache Reparaturen an Plattenteilen traue ich mir definitiv nicht zu.
Für mehr hat´s ja dann Profis wie euch  ;)

VG
Joost (der jetzt weiter an seiner Brünierung arbeitet)  ;D