heftige Explosion erschüttern den Nordwesten Leuterns

[Kalgalath Faroth]

Am Vormittag des 4. Tages des 4. Monats 12 Viviane läßt ein lauter, dumpfer Knall und eine deutlich spürbare Erschütterung die Bewohner Ehrensteins im Nordwesten Leuterns von ihrem Tagwerk aufschrecken.

Im Laufe des Tages macht es dann die Runde: im Hinterhof des Handelshauses Grignard ist das Labor explodiert, in dem Darius, der Sohn der Grignards die Heilmischungen herstellt, die sein Vater unter Anderem verkauft.
Angeblich war Darius während der Explosion IM Labor, soll aber ohne ernsthafte Verletzungen überlebt haben, obwohl der Hinterhof aussieht, als wäre eine Horde Orks hindurchgezogen.

Bald macht das Gerücht die Runde, Darius müsse mehr sein als er vorgibt, war die Explosion doch im ganzen Ort zu hören und zu spüren. Kurz nachdem dieses Gerücht die richtigen Ohren gefunden hat, flattern 2 Brieftauben in den blauen Himmel. Sie fliegen in Richtung Norden, in die Kronmark.

[Kalgalath Faroth]

Am Morgen des 6. Tages kann man beobachten, daß ein in weiß gekleideter Magier die Akademie der arkanen Künste zu Galladoorn mit Reisegepäck in Richtung Süden verläßt. Thimorn Plötzbogen verläßt die Akademie nicht überhastet, doch man kann an seinem recht forschen Schritt erkennen, daß er erpicht darauf ist, sein Ziel zügig zu erreichen...

[Kalgalath Faroth]

Am Nachmittag des 9. Tages betritt der gleiche weißgekleidete Mann, der 2 1/2 Tage zuvor die Akademie Richtung Süden verließ, den Handelskontor der Familie Grignard. Der Handvoll Kunden, die sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls dort aufhalten, entgeht nicht, daß er das Abzeichen der Akademie der arkanen Künste trägt. Der Mann hält einen kurzen Moment in der Tür inne, um seinen Augen die Möglichkeit zu geben, sich an das gedämpftere Licht im Inneren zu gewöhnen. Dann tritt er ohne zu zögern auf Cornelius Grignard, den Inhaber des Kontors zu. Die beiden Männer wechseln einige leise Worte miteinander. Ein Blick ins Gesicht des Weißgekleideten macht jedem Anwesenden klar, daß dieser nicht aus Schüchternheit, sondern aus Gründen der Diskretion die Stimme gedämpft hält. Nachdem die Beiden zu einer Übereinkunft gekommen zu sein scheinen, nickt Cornelius kurz und reicht seinem Gesprächspartner die Hand. Dieser verabschiedet sich mit den Worten: "Einverstanden, dann sehen wir uns heute Abend." Mit diesen Worten ist er auch schon wieder zur Tür hinaus verschwunden, wo er sich nach rechts wendet und auf ein Gasthaus zusteuert.

[Kalgalath Faroth]

Am gleichen Abend sieht man den weißgekleideten Mann, der wie es mittlerweile die Runde macht, als offizieller Gesandter der Akademie in Leutern unterwegs ist und den Namen Plötzbogen trägt, an der Tür zum privaten Bereich der Familie Grignard klopfen. Er wird sofort eingelassen, und die wenigen Leute, die es beobachten können, sehen, daß er sehr herzlich von Cornelius Grignard begrüßt und hereingebeten wird.
An diesem Abend sind die Fenster der Wohnstube sehr lange beleuchtet und erst recht spät am Abend sieht man Herrn Plötzbogen seine Unterkunft im Gasthaus ansteuern.

Am Vormittag des 10. kann man ihn mit Darius Grignard im verwüsteten Innenhof des Gebäudes stehen sehen, wo die beiden anscheinend beraten.
Am späten Nachmittag sieht man Darius erst in den Geschäftsräumen der Grignards einige Glaswaren aus den Regalen nehmen, mit denen er im Privatbereich verschwindet. Bald darauf sieht man ihn durch den Ort hetzen, mal bei einem Schneider, mal bei einem Lebensmittelhändler anhalten, einige schnelle Geschäftige tätigen und kurz darauf schon wieder weiterhasten.
Abends wiederum sitzt er mit einigen Freunden in einer Taverne und unterhält sich gedämpft. Als er nach Hause aufbricht, kann das eine oder andere aufmerksame Ohr vernehmen, daß er sich von seinen Freunden mit Worten verabschiedet, die auf eine längere Reise schließen lassen.

Früh am Morgen des 11. klopft der offensichtlich für die Abreise fertiggemachte Herr Plötzbogen leise an die Tür der Grignards. Diese wird umgehend geöffnet und Darius tritt vor die Tür, gekleidet in weiße und grüne Roben und einen schweren Mantel gegen die morgendliche Kühle. Auf dem Rücken trägt er eine große, bis zum Rand gefüllte Kiepe. Nachdem er seine Mutter noch einmal zum Abschied umarmt hat, gibt er Herrn Plötzbogen mit einem Nicken zu verstehen, daß er abmarschbereit ist. Nebeneinander wandern sie die Straße Richtung Norden entlang, während Darius' Mutter ihnen lange nachblickt. Ihr Blick verrät eine Mischung aus Sorge und Stolz.
Am Mittag des selben Tages kann man folgenden Aushang neben der Tür der Grignards hängen sehen:

Sehr geehrte Mitbürger,
wie sich herausgestellt hat, besitzt unser Sohn Darius die seltene Gabe
der Magie. Wir sind stolz, Euch kundzutun, daß er am Morgen des 11. Tages
des 4. Monats des Jahres 12 Viviane ausgezogen ist, um seine Ausbildung
an der Akademie der arkanen Künste zu Galladoorn aufzunehmen.
Keine dunklen Mächte haben seine Hand bei dem schweren Unfall vor 7 Tagen
über ihn gehalten, sondern seine eigenen Kräfte waren es, die ihn vor größerem
Unheil bewahrt haben.
Wie die Krone verlangt kommt er seiner Pflicht nach, eine grundlegende Ausbildung
zu erlangen, um seine Kräfte kontrollieren zu lernen.

Wir danken nochmals allen Nachbarn, Freunden und Mitbürgern, die uns nach dem
Unglück geholfen haben und helfen, die Schäden zu beseitigen und weiteren
Schaden zu verhindern.

Leider bedeutet der Weggang unseres einzigen Sohnes, daß wir vorerst nur noch
die bereits vorhandenen Vorräte an Heiltinkturen, Kräutermischungen und den übrigen
Dingen, die Darius für unsere Kunden hergestellt hat zu verkaufen haben.
Wenn diese Vorräte aufgebraucht sind, können wir vorerst nicht garantieren, wann wir
solche Waren wieder in unserem Sortiment haben werden.

gezeichnet für das Handelshaus und die Familie Grignard

Cornelius Grignard.

Der Drache beschützt!