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Status Quo

Begonnen von Caidrach Karlesce von Trutzwald, 08.04.2015, 21:56:51

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Caidrach Karlesce von Trutzwald

Hier stand er nun. Das Rauchkraut glomm hell in der hereinbrechenden Finsternis der beginnenden Nacht. Gorn von Klammgrat stand auf dem Wehrgang der Feste Klammgrat und blickte der untergehenden Sonne nach. Nur schwach konnte man ihre letzten Strahlen am westlichen Firmament erahnen. Das war es also. Hier stand er. Dies waren die Mauern seines Ursprungs. Hier lagen die Wurzeln seiner Familie. Alles, was ihn ausmachte, was ihn geprägt hatte, hatte seinen Grundstein in diesen ehrwürdigen Mauern. Tief sog er den Rauch ein und ließ ihn gemächlich wieder in die Umgebung wabern. Es war geschafft. Sein persönliches Ziel war erreicht.

Es war die letzte Gelegenheit gewesen, nach Klammgrat vorzustoßen, bevor der eindeutige Haltebefehl des Barons von Schwingenstein volle Gültigkeit erhalten hatte. Ab diesem Zeitpunkt waren den loyalen Truppen des Nordens jegliche militärischen Aktionen strengstens untersagt, es sei denn, sie dienten der Selbstverteidigung. Gorn wußte um die Hintergründe dieses für viele unverständlichen Befehls. Unzählige Gerüchte gingen in den Feldlagern und unter den Neugierigen der Galladoorner um die Bedeutung desselben um. Da die Lage und Entwicklung der schwingensteinischen Gesamtsituation ab diesem Zeitpunkt ungewiß war, hatte sich Gorn dem Stoß des Caidrach von Trutzwald, den man seither unter vorgehaltener Hand den Blutlöwen nannte, angeschlossen. Nach der erfolgreichen Einnahme Mühlenstiegs hatte Gorn sich mit einigen wenigen Getreuen weiter auf heimlichen Pfaden gen Süden durch geschlagen und schließlich den Stammsitz seiner Familie erreicht. Seit Beginn des offenen Konflikts hatte niemand etwas von dort gehört. Gorn hatte nie an der Loyalität seiner Familie zweifeln wollen, hatte indes jedoch keine verläßlichen Informationen über deren Schicksal. Die Feste Klammgrat fand Gorn belagert vor. Es hatte sich um eine leichte Belagerung gehandelt. Offenbar wußte man um die nur kleine Besatzung der Feste und hatte keinerlei Bestreben danach gehabt, diese mit Gewalt zu stürmen. Also hatte man sich darauf beschränkt, sämtliche Zugangswege dicht zu machen und die Besatzung aushungern wollen. Erschrocken über diesen Anblick und doch auch erleichtert über die Loyalität seiner Familie gegenüber dem Hause Tauenrank hatte sich der Markverweser von Schwarzbergen mit seiner Handvoll Leute in der Nacht dem gemischten  Lager der Truppen aus Saranesc, Sommburg und Pfalz genähert und dieses durch die Kraft der Überraschung dem Erdboden gleich gemacht. Aus der rückwärtigen Richtung hatte die Liga des Südens allenfalls Verstärkung oder Ablösung erwartet, nicht jedoch den Grimm des Hauses Klammgrat. In Auflösung begriffen, hatte sich die Reste des Südens zurück gezogen und Gorn konnte die Feste seiner Vorfahren erhobenen Hauptes als Befreier betreten...

Tief sog Gorn auf der Mauer die kalte Gebirgsluft seiner einstigen Heimat ein und verlor sich für einen Augenblick in Erinnerungen an frühere Zeiten.

Seinen Onkel Lothar von Klammgrat, Herr über die Feste, hatte er schwer verletzt auf dem Krankenbett vorgefunden. Ein Speer hatte ihn übel verwundet, als er vor einigen Tagen einen Ausfall angeführt hatte, der jedoch zurück geschlagen worden war. Sein Schicksal lag in den Händen der Mutter Meret. Es blieben für ihn derweil nur Gebet und Hoffnung.

Der derzeit offene Korridor zu den Truppen des Caidrach von Trutzwald bei Mühlenstieg würde zunächst eventuell nur kurze Zeit offen bleiben können. Die Front vom Norden dorthin war ohnehin schon überdehnt genug. Der Ritter hatte es nur nach eindringlichem Zureden gestattet, daß Gorn sein Vorhaben in die Tat umsetzen durfte. Es galt, Vorräte auf die Feste zu bringen, um für den Fall der Fälle weiter aushalten zu können.

Nun, wenn alles doch noch gut ausging, das Rennen auf Mühlenstieg den letzten Stein ins Rollen gebracht hatte und der Baron bei seinem geheimen Vorhaben Erfolg haben würde, dann wäre die Gesamtsituation entschärft. Aber man konnte schließlich nie wissen.

In wenigen Tagen schon würden die kurzen Momente ruhiger Erinnerung an frühere Zeiten auf Klammgrat ohnehin der Vergangenheit angehören. Ein Kronrat war einberufen worden. Der Baron würde anwesend sein und hatte alle seine Unterführer dazu aufgefordert, nach Möglichkeit ihrer derzeitigen Einsatzgebiete, ebenfalls dort hin zu reisen. Gorn wollte diesem Wunsch unbedingt nach kommen. Auch wenn der Weg so weit von Süden aus durch unsicheres Gebiet nicht einfach sein würde.

Allmählich brach die Nacht über Schwingenstein herein. Gorn verharrte noch einige Augenblicke. Und in der ganzen Baronie herrschte mit einem Male nach Monaten des Ringens gespenstische Stille als überall aus unerfindlichem Grunde die Waffen zu schweigen und das Sterben inne zu halten begann.

Status Quo...              ?
Dann sollen sie eben kommen... !!!

Caidrach Karlesce von Trutzwald, Ritter Galladoorns, Vogt zu Eichingen
Robert Uhter II. of Westguard, Marshal at the fields, Free County of Valdora
Farin Wolf, Landsknecht aus Waldbrunn, Soldat des Leuenbanners zu Leuenfels

Susi

Als Gorn vom Kronrat zurückkehrt, findet er seine Feste erneut in der Umklammerung einer Belagerung vor, oder vielleicht eher einer Blockade. Er ist allein gereist, obwohl ihm jemand mit nur 2 Tagen Abstand folgt. Aber er möchte seine Familie so schnell als nur möglich wieder sehen und, falls die ehrwürdige Mutter sich irren sollte, all seine Getreuen unter Waffen zur Verfügung haben.

Ein leises und doch bitteres Lachen entringt sich seiner Brust. Das ist sein Land, hier ist er aufgewachsen....jeder Busch und Strauch ist ihm bekannt. Belagert oder nicht, er wird zurückkehren können. Gut, es werden ein oder 2 Wachen Kopfschmerzen haben, aber er wird kein Blut vergießen und den Waffenstillstand brechen. Und Schwingensteiner Schädel sind hart.

Nachdem Gorn sich mit den Zeiten und Zyklen der Wachen aus seinem Versteck heraus vertraut gemacht hat, setzt er seinen Weg noch vor der Dämmerung fort. Erstaunlich leise für einen Mann seiner Größe und Kraft, bewegt er sich auf vertrautem Grund und empfiehlt sich dabei seinem Können und Mutter Meret.
Auch wenn es schwer fällt, man muss Prioritäten setzten: " Die nur noch röcheln können zuerst, der Rest zieht sich bitte eine Nummer..."  ;-)

Susi

2 Tage später ist eine weitere einsame Gestalt auf dem Weg zur Feste. Doch sie bewegt sich offen auf die Belagerer zu. Ein grüner Mantel schützt sie vor dem kalten Wind als sie den Wachen entgegentritt.

,,Halt, bleibt stehen. Wer seid ihr" wird ihr entgegengerufen. Weitere Männer nähern sich, mehr neugierig als besorgt. Nur eine Person und, wie es scheint, ohne Rüstung und Waffen. Doch sie bleibt nicht stehen, den Kopf in der Kapuze gegen den schneidenden Wind gesenkt, geht sie langsam ohne ein Wort weiter.
Der Ton in dem ihr der nächste Befehl entgegenschallt ist deutlich schärfer...: ,, SOFORT stehen bleiben. Gebt Euch zu erkennen und öffnet den Mantel, damit wir Eure Hände und Waffen sehen können!".

Die Gestalt bleibt stehen und schüttelt langsam den Kopf bevor sie ihn hebt. Mit bedächtigen Bewegungen setzte sie ihren Rucksack ab, löst den Gürtel welcher den Mantel um ihre Taille zusammenhält und läßt diesen über die Schultern unbeachtet zu Boden gleiten.
Ein Raunen geht durch die Männer und einige sinken auf ein Knie und senken das Haupt, während andere scheinbar verwirrt zusehen was ihre Kameraden da tun. Währenddessen geht die Frau weiter. Ihre Haare sind unbedeckt und auf der rechten Seite sowie im Nacken zu je einem Zopf geflochten. Sie trägt keine Waffen und kein Rüstung sondern nur ein Kleid, welches von einem Gürtel zusammengehalten wird. Ihr Kleid ist einfach, bedenkt vom Staub Ihrer Reise und doch sind die Farben grün-rot grün gut zu erkennen.

Je näher sie kommt desto nervöser werden die Wachen welche stehen geblieben sind, während die Knienden nicht das Haupt erheben oder auf die Fragen Ihrer Kameraden reagieren. Als sie nur noch 2 Meter entfernt ist bleibt sie stehen und sagt: ,,Bitte, bitte erhebt Euch Kinder Merets. Ich bedarf Eurer Hilfe." Umgehend springen alle auf. Der Kommandant schickt einen der Männer mit einem Blick zu dem zurückgelassenen Rucksack und dem Mantel bevor er sich Cataja nähert: ,, Ehrwürdige Mutter, seid Willkommen, womit können wir Euch dienlich sein."

,,Zuerst einmal mit eurem Namen, guter Mann und dann würde ich gern mit eurem Befehlshaber sprechen. Es wäre dringlich" Ein weiter Blick schickt einen Boten ins Innere des Lagers, während die Schwingensteiner die angeworbenen Truppen über den Neuankömmling ins Bild setzten. Derweil stellt Fjodor Wolkow sich als Kommandant vor und bietet ihr Wassern, eine Sitzgelegenheit und auch etwas zu Essen an, so sie etwas davon wünsche.
,,Merets Segen sei mit Euch und vielen Dank, doch mein Anliegen verträgt leider keinen Aufschub. Auf meinen Rückweg werde ich gerne Eure Gastfreundschaft annehmen." Während sie spricht kommt schon Alik Petrovic, aus der Pfalz stammen,  mit schnellem Schritt näher, der Bote der ihn informiert hat hinter ihm. Er sinkt kurz auf ein Knie und erhebt sich sogleich wieder. ,,Ehrwürdige Mutter, was führt Euch in diesen unsicheren Zeiten allein hierher?"

Ein trauriges Lächeln begleitet Ihre Antwort: ,, Ich kann und will nicht glauben das es meinen Schwestern und mir in Schwingenstein von unseren Landsleuten Gefahr droht." Sie sieht Alik in die Augen und äußert Ihre Bitte: ,,Ich bitte um freies Geleit zur Feste, ich möchte nach Lothar von Klammgrat sehen". Er stutzt kurz, dann nickt er. ,, Selbstverständlich, ich werde Euch begleiten. ,, Er nimmt seinem Untergebenen Rucksack und Mantel ab und eskortiert Cataja plaudernd zu den Toren der Feste. Dort überreicht er Ihr Ihre Sachen und geht zurück, während sie mit dem Rücken zum Tor stehen bleibt und ihn nachsieht. Dann dreht sie sich um und betritt die Feste, das Tor wurde ihr ohne weitere Frage geöffnet und nur eine Person steht dort. Gorn.

Sein Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes über den Zustand seines Oheims. Kurz umarmt er Cataja und belgeitet sie dann eilig zum Krankenlager. Die Familie hat sich dort versammelt, der sonst so lebhafte Titus schmiegt sich an seine Mutter Katharina. Leise laufen Ihr die Tränen über das Gesicht......ihren Mann so  darnieder liegen zu sehen, welche Last.
Cataja nickt kurz jedem zu und kniet sich dann neben die Bettstatt von Lothar von Klammgrat. Dieser liegt bleich und still in  seinem Bett. Der stolze Krieger wirkt so zerbrechlich.

Der Feldscher will sich still zurückziehen, doch sie bittet ihn mit einer Handbewegung zu bleiben.
,,Bitte teilt Euer Wissen mit mir, was ist ihm zugestoßen und was habt ihr unternommen." Der Feldscher spricht von einer Lanze, welche die Rüstung durchstieß und Schulter und Lunge verletzte. Seine Stimme wird immer leiser, als er das ganze Ausmaß der Verwundung darlegt. In Catajas Augen stehen Tränen, als Sie ihm dankt.

,,Der Segen der Mutter sei mit Euch, werter Feldscher.  Das der Herr Klammgrats noch lebt grenzt an ein Wunder. Und wie ich Euch ansehe habt ihr in der Zeit der Pflege nicht an Euer eigenes Wohl gedacht. Ihr hab hervorragende Arbeit geleistet, doch jetzt liegt alles Weitere wohl in der Hand Merets. Bitte esst, trinkt und ruht, ihr werdet gebraucht. Ich werde für ihn beten."

Während der Mann sich müde erhebt und von Lothars Frau persönlich zur seinem Raum gebracht wird, versinkt Cataja schon im Gebet.
,,Die gütige Mutter ist bei uns an allen Orten, von Anbeginn der Zeit bis zum Ende aller Tage.  Ihre Liebe umhüllt uns vom Augenblick unserer Geburt bis zu dem Zeitpunkt unseres Todes. Ihr Licht kann nur verdunkelt werden wenn wir uns abwenden.
Laß den Schmerz hinter Dir, Kind Merets, und tritt durch ihn hindurch, laß das Gestern da wo es geschah und beginne von Neuem...."noch bevor die Priesterin um das Geschenk der Heilung bitten kann, erfüllt sie ein wohlbekannte Wärme. Und leider auch die Gewissheit, dass dieser Kreislauf sich unweigerlich seinem Ende zuneigt.

Unter Tränen spricht sie weiter. ,, Und so begib Dich auf die letzte große Reise in diesem Leben und öffne dich dem Licht der Mutter. Sei ohne Furcht, denn Sie kennt und liebt Dich, wie alle Ihre Kinder. Laß Dich von Ihrer Liebe umhüllen und gehe auf ihn Ihrem Licht.
Meret die Weise, führe Dich auf diesem deinem Weg, Meret die Mutter behüte und stärke Dich und Meret das Kind zeige Dir das unendliche Vertrauen der Mutter in Ihre Kinder.
Die Familie von Lothar vom Klammgrat ist auch auf die Knie gesunken, um die Priesterin mit Ihren eigenen Gebeten zu unterstützen. Als Ihnen die Bedeutung der Worte aufgeht vernimmt man schluchzten von den Frauen und ein lautes Zähneknirschen von Gorn. Die Kämpfe haben ein weiteres Opfer gefordert.
Auch wenn es schwer fällt, man muss Prioritäten setzten: " Die nur noch röcheln können zuerst, der Rest zieht sich bitte eine Nummer..."  ;-)

Susi

#3
Währenddessen auf dem Weg zur Feste:

Wieder nähert sich eine Gestalt im grünen Mantel dem Belagerungsring. Die Schritte sind raumgreifend. Je näher die Gestalt kommt, desto klarer werden ihre Proportionen.
Die Schultern sind so breit, das es für 2 reichen würde. Ein mächtiger Kriegshammer ist auf seinen Rücken geschnallt. Der Schritt ist schwer und hat etwas zorniges an sich.
Einige der Wachen rufen nach Ihrem Befehlshaber .......und nach Schilden.

Als der Mann sich auf 10 Meter genähert hat, wird ihm ein entschlossenes  ,,Halt, bleibt genau da stehen" zugerufen. Sein Schwung trägt ihn erst noch 3 Schritte weiter bevor er zum Halten kommt. ,,WAS!?" antwortet er unwillig mit karkovianischem Akzent.

Alik Petrovic  ist noch nicht eingetroffen und so antwortet Fjodor: ,, Der Zugang ist beschränkt, wir können Euch nicht passieren lassen"
,,Unsinn", er macht sich wieder auf den Weg, ,,ich hab einen Auftrag und den werde ich erfüllen. Nur weil SIE meint sie sei sicher kann sie doch nicht allein durch die Gegend streunen."
Einige der Männer greifen zu Ihren Waffen und werden umgehend von ihren schwingensteinischen Kammeraden daran gehindert diese zu heben. Der Ankömmling bleibt erst stehen als seine breite Brust die Schilde der Wachen berührt.
,, Ich bin Mischka Marellowich, Ordens-Krieger der Mutter Meret. Ich bin zum Schutz der ehrwürdigen Mutter eingeteilt und ich werde jetzt zu ihr gehen." Und sofort stemmt er sich gegen die Schilde. Er schafft es die Wachen 2-3 Schritte zurückzudrängen bis diese sich fassen und Gegendruck aufbauen.
Er tritt zurück und nimmt seinen wuchtigen Hammer vom Rücken. Während er ihn entspannt quer vor seine Brust hält, damit ihn auch jeder gut sehen kann, ist seine Stimme von gereizt zu drohend geworden: ,,Ihr solltet nicht versuchen mich zu hindern. Ich WERDE zu Cataja gehen. Ich gebe Euch ein Gebet Zeit Euch zu besinnen. ,, Einige der Männer zucken zusammen als er den Stiel seines Hammers auf dem Boden aufschlagen läßt.

Als stünde er nicht Dutzenden von gerüsteten Bewaffneten gegenüber, sinkt Mischka auf ein Knie und schließt die Augen. Seine rechte Faust hält den großem Hammer scheinbar mühelos aufrecht während er leise bete, nur ein Teil seiner Worte ist zu verstehen: ,, ....Weise Meret bitte bleu ihnen Verstand ein, damit ich das nicht tun muß...."

Als er sich wieder erhebt ist der Befehlshaber eingetroffen und hat sich von seinem Kommandanten ins Bild setzen lassen. Er tritt dem Ordenskrieger in den Weg.  ,,Vergebt. Doch wir können Euch nicht bewaffnet passieren lass"
,,Und ich werde mein Ferramentum unter keinen Umständen ablegen!"  ,, Dieser Bruderkampf ist nicht der unsere. Ich werde an diesem Ort meine Waffe nur gegen die erheben, welche mir Mutter Meret weißt und jene die ihre geweihten Kinder bedrohen."

Alik atmet einmal tief durch. ,, Daß soll mit genügen, Ihr dürft passieren." Mit den Worten ,,Meret sei mit Euch" und einem Nicken quittiert Mischka diese Entscheidung.
Er macht sich umgehend auf den Weg. Durch das Lager bildet sich eine Gasse. Jeder Schwingensteiner hat schon von den Ordenskriegern gehört, doch bisher wurden im Land nur äußerst selten welche gesehen.
Am Tor zur Feste angelangt kommt ihm schon Cataja entgegen. Auf ihrem Weg zurück zum Blockadelager und zur Burg Schwingenstein kann man sein ungehalten Grummeln und einige Wortfetzten hören.... ,, nie wieder....von wegen Sicher, es gibt ja auch andere...was soll ich denn Boris sagen......"
Auch wenn es schwer fällt, man muss Prioritäten setzten: " Die nur noch röcheln können zuerst, der Rest zieht sich bitte eine Nummer..."  ;-)

Susi

Nur wenige Stunden später:


Blass und mit dunklen Ringen unter den Augen macht sich Katarina vom Kammgrat auf den Belagerern der Burg ihres verstorbenen Mannes entgegenzutreten. Gorn möchte sie begleiten, doch sie bittet ihn dies nicht zu tun.  Nur das er Titus, ihren Sohn mit nach Schwarzbergen nehmen soll, darum bittet sie inständig.
Und so steht er auf dem Wehrgang und sieht ihr nach.

Da sich die Gespräche von denen jeder hinter vorgehaltener Hand berichtet scheinbar wie gewünscht entwickeln hat sich die Belagerung inzwischen mehr von einem Zeltlager. An den Lagerfeuern wird gesungen und getrunken und die Wachen sehen eher dekorativ denn wachsam aus.

Die Dame von Klammgrat wird umgehend zu Alik Petrovic geführt der sie höflich an seinen Tisch bittet. Erschöpft setzt sie sich, meidet seinen Blick.
Als sie spricht, ist es so leise, das Alik sich nach vorne lehnen muß, um sicher zu sein alles zu verstehen. ,,Achtbarer Herr, morgen wird eine Fer'Amth kommen, um die Beisetzung meines geliebten Bindungspartners zu leiten. Können meine Familie und ich daran teilnehmen ohne weiteren Harm befürchten zu müssen?"

,,Meine Befehle lauten die Familie Klammgrat in der Burg fest zu halten". Katarina stockt der Atem...."Doch auf Euer Wort hin, dass alle ohne Widerstand nach der Zeremonie zurückkehren, würde ich für diesen Abend die Grenzen Eurer Burg weiter fassen."
Katarina hebt den Kopf und sieht den Mann an, dessen Männer für den Tod von Lothar verantwortlich sind. Tränen rinnen ihr über das Gesicht und ein Schmerz in der Brust läßt sie kaum atmen. Nur ein kaum hörbares ,,Danke" kommt über ihre Lippen bevor sie sich erhebt. Alik Petrovic springt auf, um sie zu stützen, doch als sie sich unwillkürlich versteift, bleibt er nur in ihrer Seite und begleitet sie unter den wachsamen Augen Gorns zurück.

,,Wie konnte es nur soweit kommen", denkt er auf dem Rückweg, dass sich Schwingensteiner gegen Schwingensteiner stellt." Kopfschüttelnd kehrt er zurück.
Die Priesterin erscheint im Laufe des Nachmittages. Mit ihrem grün-weiß-grünen Habitat und dem traditionellen Zopf auf der rechten Seite braucht sie sich nicht vorzustellen und begibt sich ungehindert zur Burg.
Am Abend, als sich alle Bewohner der Burg Klammgrat aufmachen um Lothar der Erde Schwingensteins zurück zu geben, erwartet sie eine Überraschung als sie vor das Tor treten.
Ihr Belagerer, Ihre Feinde und doch Brüder haben eine Ehrenwache aufgestellt. Alle Mann sind angetreten und bilden eine Ehrenwache bis zum Begräbnisort.
Alik Petrovic tritt vor und bittet stumm darum Lothars Leichnahm mit tragen zu dürfen. Gorn schaut zu Katarina, diese ist leichenblass und zittert, doch sie kann sich ein knappes Nicken abringen.
Der Wechsel eines Trägers geht schnell und stumm von statten.

Die Priesterin leitet die Zeremonie im Namen der Erdmutter Meret. Lothars Taten werden geehrt, es wird gemeinsam gesungen und auch die Ehrenwache der Belagerer kommt näher und nimmt teil..........hier sind alle Kinder Merets und keiner mag zurückstehen.

Als die Zeremonie sich dem Ende neigt wird der Atem Katarinas immer angestrengter und in dem Augenblick als die Fer'Ameth sich umdreht, um alle Anwesenden zu segnen, fasst sich Katarina an die Brust und sinkt mit einem Aufschrei zusammen.

Die Priesterin, Gorn, Titus und andere stürzen vor, doch eine Untersuchung der Liegenden bringt leider schnell ein trauriges Ergebnis. Die Herrin von Klammgrat ist Ihrem Partner gefolgt.
Gorn kniet neben ihr und versucht Titus zu trösten, der noch nicht versteht das weder Vater noch Mutter je wieder bei ihm sein werden.

Und für diesen Moment ist alles vergessen was die Menschen trennte.........alle knien nieder oder senken zumindest das Haupt, als die Priesterin das Licht von Katarina von Klammgrat auf dem Weg zu Mutter Meret schickt.
Auch wenn es schwer fällt, man muss Prioritäten setzten: " Die nur noch röcheln können zuerst, der Rest zieht sich bitte eine Nummer..."  ;-)