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Der letzte Atemzug

Begonnen von Elisa von Rabenfels, 16.11.2015, 10:31:29

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Elisa von Rabenfels

Es ist ein schöner Tag. Sonnenstrahlen blitzen durch die Blätter und lassen das herbstliche Gold des Waldes leuchten.
Wunderschön. Unwirklich schön. Friedlich.
Der Wind rauscht durch die Äste und die Stimmen klingen irgendwie dumpf und weit entfernt.
~ Warum liege ich auf dem Boden?~ denkt der Mann.
Etwas warmes fließt über seine Oberschenkel, er fühlt sich seltsam leicht und irgendwie müde.

Besorgte Gesichter beugen sich über ihn und reden auf ihn ein. Aber er erkennt sie nicht und versteht nicht was sie sagen.

~ was ist passiert...~ und da erinnert er sich.

Sie sind früh auf gebrochen. Es war noch dunkel, der baldige Aufgang der Sonne ließ sich erahnen. Nebel stand auf den Feldern.
Nur eine kleine Jagdgesellschaft. Er, zwei Jäger und zwei Gehilfen.
Alles verlief gut. Ein Reh hatten sie bereits erlegt und verfolgten dann die Spur einer Wildschweinrotte.
Die Gehilfen und ein Jäger fungierten als Treiber.

Er wollte die Sau unbedingt selbst erlegen, auch wenn sein Jagdmeister ihn mittlerweile davon abbringen wollte. Zu alt sei er.
Der Mann lacht heiser auf.
Auch seine Frau, wenn sie denn mal zuhause gewesen war, hatte ihn einen Narren genannt wenn er in seinem fortgeschrittenen Alter manchmal sogar allein zur Jagd aufgebrochen war.
Hatte er das nicht schon immer getan? Er, ein erfahrener Jäger und jetzt zu alt?
Unverschämtheit.
Und doch...

Er stand da, den Sauspieß in der Hand. Er hörte die Schreie der Treiber, das Knacken im Gehölz kam immer näher. Sein Jäger stand ein Paar Meter neben ihm.
Die Jagd war ganz nah und plötzlich brach kaum einen Meter vor ihm eine Sau aus dem Gehölz.
Alles ging ganz schnell.
Er konnte es noch einmal sehen.
Sein Fuß...er muss ausgerutscht sein, verlor den Halt. Der Keiler war direkt vor ihm mit beeindruckendem Gewaff.
Er versuchte den Spieß fester zu greifen, traf das Tier, aber es war verdammt stark und rannte weiter. In ihn hinein. Der Speer zerbrach, die Wucht riß ihm den Arm aus dem Gelenk. Holz splitterte, er stürzte, ein scharfer Schmerz, jemand schrie und dann war alles vorbei.

Besiegt.

Immer noch fließt diese klebrige Feuchte aus ihm heraus. Langsam wird ihm kalt.
~ Seltsam~ denkt er ~ wieso wird es schon dunkel? So spät kann es doch noch gar nicht sein?~

Vielleicht hatten sie doch recht. Sein Jäger, seine Frau.... seine Frau.

Sie hat es nie lange zuhause ausgehalten. Nach der Hochzeit hat sie ihre Pflicht erfüllt, solange bis sie ein Kind erwartete und ist dann häufig regelrecht geflohen.
Es war keine gute Ehe...war es überhaupt eine? Sie deutlich jünger als er. Sie haben sich nie verstanden. Liebe? So ein Unsinn.
Gestritten hatten sie viel.

Er hatte sich schon gedacht dass es nicht einfach wird mit einer Arkanen, aber wenn der Fürst befielt, dann folgt er. Das war schon immer so und wird auch immer sein. Loyal bis in den Tod.
Aber dass sie so eigenständig und unbezähmbar ist, hatte er nicht erwartet. Hat sich nie ergeben.

Stures Weib.

Nur selten auf der Burg, ab und an um nach dem Weinberg zu sehen.
Dieser Serafinenschrein den sie hat bauen lassen....warum? Sie war doch nie auf der Burg. Geldverschwendung.
Die Kinder, auch das Mädchen das sie mitbrachte, brachte sie zur Akademie. Arkan begabt waren beide. Kein Wunder bei der Mutter. Wobei..die anderen beiden nicht.
Sein Erbe,  ein Magier...

Seine Gedanken huschen hin und her.

Seine Augenlider werden schwer, das Atmen bereitet Mühe, seine Beine spürt er schon nicht mehr. Er kann nicht zurück, gibt dem Sog nach.

Der letzte Atemzug.

~ Sie wird erleichtert sein..~ denkt er ~ ..endlich, endlich wieder frei.~
....es wird brennen!

-Freifrau Elisa von Wildenstein, äh..Zwingern...nein,...Rabenfels ;-) (Adepta major)
-Katinka Nataljakova (Schankmaid)
-Nayelle Al´Shannaya (Hexe, Tänzerin...und was sonst noch anfällt...)
-Mariann Tucher (Weberin/Heilerin aus Allerland)
-Elinor Elisabeth Chilton (Hebamme)

Ehrmuth

Nenne drei Ereignisse, die die Arkane Struktur des Königreiches nachhaltig verfärbt haben:

Die dunkle Nacht
Der Tod des Volarion von Krähenhain
Als Ehrmuth ,,auch was soll's, ich versuche es einfach ..." gesagt hat

Elisa von Rabenfels

Alles ist grau, am Nachmittag steht der  Nebel dicht und verschluckt fast die kleine Prozession die sich hinter der Bahre eingereiht hat um dem Herren von Rabenfels das letzte Geleit zu geben.
Selbst seine Hochwohlgeboren, Fürst Kolon von Rabenmund ist anwesend um seinem Lehnsnehmer die letzte Ehre zu erweisen und seiner Ziehtochter beizustehen, die nach acht Jahren Ehe Ihren Gemahl zu Grabe tragen muss...

Elisa von Rabenfels steht aufrecht vor dem aufgeschichteten Holz von Johanns Geburtsbaum, der nach seinem Tod gefällt worden war, vor ihr ihre beiden jüngsten Kinder.
Sie hat die Hände auf die Schultern ihres Sohnes Fabian gelegt. Das Gesicht des kleinen Erben von Rabenfels ist tränennass und er schnieft leise vor sich hin.
Elisa streicht Fabian liebevoll über den Kopf.

Der anwesende Drachenpriester findet tröstlich Worte für den Kleinen und nickt Elisa irgendwann zu.

Die Herrin von Rabenfels tritt vor, hält die Hände zwischen die Holzscheite und beginnt zu murmeln. Das Holz beginnt zu qualmen und fängt schnell Feuer. Es ist als habe sie das Feuer quer durch das Holz geschickt, beginnt es doch an verschiedenen Stellen zu lodern.
Schnell greifen die Flammen um sich, brennen hell und heiß, heisser als normales Feuer.
Elisa tritt zurück und stellt sich zwischen ihre Kinder.
Der Fürst von Rabenmund tritt vor Elisa, sieht sie an und drückt kurz ihre Hand, bevor er sich auf den Weg zurück nach Kolonia macht.

Eine Zofe nimmt die beiden Kinder an die Hand und geht mit ihnen zurück in die Burg. Es ist genug für die beiden.

Elisa steht noch eine Weile allein.
Sie starrt in die Flammen und sieht zu wie diese  Besitz von dem Leichnam ihres Gatten ergreifen und ihn verzehren. Fast ist es so als könne sie nicht glauben was sie sieht.
Das Feuer erleuchtet ihr verbranntes Gesicht und als es seinen Höhepunkt erreicht, schließt sie kurz die Augen und atmet tief durch.

Elisa von Rabenfels verneigt sich leicht in Richtung des brennenden Leibes ihres Mannes, wendet sich ab und geht erhobenen Hauptes davon.


Nach ein Paar Tagen, in denen alles für die nächste Zeit geregelt wurde, verlässt sie Rabenfels mit den Kindern und reist zurück an die Akademie.
Allerdings kehrt sie mit beiden bald zurück um gemeinsam mit ihnen dort das Lichterfest zu verbringen.
Die Burg ist erfüllt mit warmen Lichtern und Geschichten......zum ersten Mal.


....es wird brennen!

-Freifrau Elisa von Wildenstein, äh..Zwingern...nein,...Rabenfels ;-) (Adepta major)
-Katinka Nataljakova (Schankmaid)
-Nayelle Al´Shannaya (Hexe, Tänzerin...und was sonst noch anfällt...)
-Mariann Tucher (Weberin/Heilerin aus Allerland)
-Elinor Elisabeth Chilton (Hebamme)