Nach dem Bardengau...

[Marie de Villaret]

In einem Wirtshaus an der Tiisgrather Landesgrenze hatten früh am Morgen viele fleißigen Knechte und Mägde ihr Tagwerk bereits begonnen und bereiteten alles für den Aufbruch Fridrichs von Bardengau zum Herzogshof seines Vaters vor. Schließlich sollte am Hof ein großes Fest gefeiert werden.

Doch nicht alle geladenen Gäste würden sich dem Tross anschließen. Die Dame Alisea aus Asfalon bestieg zügig vor dem Gasthof ihr Pferd und preschte los. Ihr Gesinde tat es ihr gleich und folgte ihr. Auch die Dame Marie-Danielle saß bereits auf ihrem Ross. Sie blickte noch einmal zum Gutshof zurück, wandte sich dann um und trieb ihr Pferd zum Galopp an.

Sie ritten schnell und ohne Umwege nach Falken zur nächsten Hafenstadt. Alisea fand recht schnell eine Überfahrt für sich und die ihr Anvertrauten. Dann wandte sie sich ihrer Freundin zu: ,,Marie, möchtest Du noch einen Boten nach Durée-Caresse schicken?" Die Dame schüttelte nachdenklich ihren Kopf: ,,Nein. Ich werde es der Freigräfin persönlich sagen. Irgendwann. Alisea, mir wäre es ganz recht, wenn nicht jeder davon erfahren würde, wo ich diesen Winter verbringe." Alisea nickte stumm.
Dann betraten die Damen das Schiff. Marie-Danielle stand an der Reling und betrachte den Horizont. Ihre Gedanken kreisten zu ihrer Unterkunft für die nächste Zeit: Mitraspera... ein fremder, wilder Kontinent. Würde sie dort ihr Glück finden?