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Recht und Ordnung in Rothenbrunn/Dornengrund

Begonnen von Kira, 11.09.2016, 21:04:30

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Kira

"Sieht gut aus", nickt Johannes und klopft seinem Stallburschen anerkennend auf die Schulter. Die beiden jungen Männer betrachten ihr Werk: Der erste von zahlreichen noch anzuschlagenden Steckbriefen hängt an der wichtigsten Institution Rothenbrunns - dem Brauhaus. "Jetzt verteilst du noch weitere fünf hier in Rothenbrunn, aber wir müssen sie auch in Hohendornen aufhängen und natürlich auch an jedem kleineren Weiler im Umkreis." Der Stalljunge nickt und hakt nach: "Und für den Fall der Fälle, auch in den Herbergen an den Grenzen zu Rabenmund und Erbnacht?"
Johannes sinniert kurz über den Vorschlag und stimmt dann zu: "Besser ist es, wir müssen die Feiglinge aufspüren. Mein Bruder mag ein Arschloch sein, aber niemand schlägt ihm einfach die Hand ab und kommt ungeschoren davon." Noch einen Moment stehen Johannes von Rothenbrunn, jüngster der sieben Söhne und zweitjüngster der acht Geschwister aus dem Hause Rothenbrunn, und sein Stallbursche vor dem Steckbrief:

GESUCHT:
2 feige Gesellen, die Seiner Wohlgeboren Karl von Rothenbrunn in der Nacht vom 2. Tag des 9. Monats die rechte Hand abgeschlagen haben. Hinweise, die zum Ergreifen der Täter führen, werden großzügig belohnt.


Johannes seufzt und klatscht dann nach einigen Augenblicken des Schweigens in die Hände. "Ja, Herr, ich reite los", sagt der Pferdejunge entschlossen. Als er gerade das Zaumzeug des Apfelschimmels, der neben Johannes' stolzen Braunen an der Tränke steht, in die Hand nimmt, fragt der Junge nach: "Hast du vor, deiner Schwester zu schreiben?" Er streichelt dem Pferd sanft über die Nüstern. Johannes beißt sich auf die Unterlippe und atmet tief ein, dann langsam aus. "Ich werde es mit der Familie besprechen." Der Stallbursche nickt und schwingt sich auf das gepflegte Pferd. Er klopft dem Apfelschimmel aufs Schulterblatt: "Oh je, wenn deine Rosi wüsste... wenn sie wüsste."
Die beiden jungen Männer nicken sich zum Abschied zu, bevor sie beide in unterschiedliche Richtungen reiten.






Sechs Tage später.

Es hat sich eine Menschentraube vor dem Herrenhaus gebildet. So etwas gibt es nicht aller Tage in Rothenbrunn. Die neugierigen Schaulustigen murmeln, spotten, lästern oder schütteln nur enttäuscht, ungläubig, traurig den Kopf.
"Das hätte ich ja nie von den beiden gedacht..."
"Das waren immer so anständige junge Männer."
"Erwartet die Frau von dem einen nicht ein Kind?! Und die haben doch schon drei Kleine..."
"Wo soll das nur hinführen, wenn man nicht einmal mehr zum Pissen vor die Tür gehen kann?!"
"Man kann ja über Seine Wohlgeboren schimpfen, aber nicht, er würde Zucht und Ordnung vernachlässigen!"
"Wenn man dem Freiherren die Hand abschlagen kann, dann könnte man mir ja auch die Rübe runter hauen! Jetzt fühl ich mich wieder sicher."

Mit einem beherzten Wurf schwingt der Henker das Seil über die Eiche, die stolz seit drei Jahrhunderten vor dem Sitz der Rothenbrunns steht. Noch werden einige Stunden vergehen und die Rothenbrunner können bis dahin wie an jedem Sonnabend ihrem Markteinkauf nachgehen. Heute ist zur Feier des Tages sogar ein Händler mit gebrannten Nüssen in dem kleinen Örtchen, der sich über regen Zuspruch freut. Am Nachmittag jedoch wird unter der Eiche Folgendes verkündet und zur Genugtuung aller vollzogen:

"Heute, am elften Tag des neunten Monats im Jahre 16 Vivianne erfahren Severin und Justus Däubler ihre gerechte Strafe. Nach ordentlicher Befragung haben die Angeklagten gestanden, Seiner Wohlgeboren, dem Freiherr Karl von Rothenbrunn, am zweiten Tag des neunten Monats aus feiger Rachgier die rechte Hand abgeschlagen zu haben. Recht und Ordnung wird heute wiederhergestellt, indem Severin und Justus Däubler den gerechten Tod durch den Strick finden."

Während die Däubler-Brüder schließlich leblos vom Ast der Eiche baumeln, knuspern ein paar Kinder gebannt ihre gebrannten Mandeln - und springen schließlich gelangweilt davon, denn der Müllerssohn, ruft einer, hat ein halbtotes Wiesel gefunden!
Think pink!

Arne

#1

"Was die Menschen so treiben", denkt sich Sir Maedhros traurig und streichelt nachdenklich den Hals seines Pferdes. Hier gibt es für ihn nichts zu tun, aber die Bitte der Baronin, sich am Hof einzufinden, hat sein Interesse geweckt.

Er lenkt seine Stute in Richtung Hohendornen, gespannt, was ihn dort erwarten wird.

Für Reich und Rose. Maedhros lächelt.
Bespielte Charaktere:

+ Zendijin von Rosenhain, Leiter der Kgl. Akademie der arkanen Künste zu Galladoorn
+ Maedhros Éolair von Blutwacht, Ritter Galladoorns
+ Johann Matthias Rothrock, Handelsherr zu Rabenmund
+ Torxes, ein Dunkelschelm und übler Fiesling