18 Viviane: Neues aus der Gemarkung Starkburg, Kronmark Eichenhain, Galladoorn

[Ulath]

Zweieinhalb Jahre waren vergangen seit dem Richtfest auf Burg Prinzenforst. Ulath ritt nach der Rückreise von der Turney in Maturien direkt bis zum Hauptsaal der Burg, stieg ab und überließ einem Knecht die Zügel. Sein Gast seit einem Jahr, der Herr Ullrich, tat es ihm nach und beide nahmen sich keine Zeit für Ablegen der Reisekleidung oder gar Waschen. Der Weg führt wie stets bis an das am Kopfende der Tafel stehende Podest mit dem leeren Prinzentron, vor dem die beiden Platz nahmen. Schnell waren Brot, Käse und Bier gereicht, wie stets auch kleine Teller und Humpen für die Prinzlichen Geschwister in Abwesenheit.
Ulaths Gefühle waren zweigeteilt, jedes Mal, wenn er hierhernzurückkam: Auf der einen Seite hatte er die Burg bereits liebgewonnen und genoß diesen Rittersaal, auch wenn er nie warm zu werden schien, egal wie hoch das Feuer im großen Kamin geschürt wurde. Auf der anderen Seite zürnte es ihn, dass die Baustelle nunmehr seit zwei Jahren brach lag: Am Rande des Richtfestes beschied der Königliche Herold, der Hochachtbare Herr von Starken, im Namen der Krone, dass der Aufbau von einer Einheit leichter Soldaten vorrang vor dem Wiederaufbau der Burg hätte.
Und nun, nachdem die ersten drei Dutzend ausgebildet waren und Ulath gerade darauf gehofft hatte, bald mit dem Wiederaufbau weitermachen zu können, das!
Daraufhin hörte Ullrich, wie immer geduldig und guten Rat gebend, Ulath zu,  während dieser eine seiner Wuttiraden losließ, so dass das Bier aus seinem gefuchtelten Krug herausspritzte.
Nun gut, die Krone befahl und Ulath gehorchte. Das würde immer so sein. Er und Ullrich steckten die Köpfe zusammen und planten die Umsetzung. Der Abend wurde lang, dafür aber ergiebig.

Am nächsten Tage wurde mal wieder ein krakeliger Brief verschickt; der Empfänger schnaufte schon entnervt bei der Entgegennahme:
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An den Kronvogt von Nordend

Der Ulath hier. Im Namen der Krone darf ich weitere Soldaten ausheben. Die ersten drei Dutzend von vor zweieinhalb Jahren werden nun zur Handelsstraßensicherung nach Allerland verliehen; sollte sie damals ausheben und so musste Burg Prinzenforsts Baustelle stillgelegt werden und sie selbst Ruine bleiben, Ihr erinnert Euch?
Wird wohl erst einmal weiterhin so bleiben. Schön!

Habt Ihr aktuelle Kunde über Allerland? Der vermalledeite Thaskarer wird immer frecher und nach Missernten und durch die Jahre des Krieges ist Allerland ausgeblutet und die Straßen werden unsicher, sagt Herr von Greifenstein. Schlimme Sache, denen geht es aktuell garnicht gut, bestätigt auch Dame Robyn. Können wohl jede Hilfe gut gebrauchen.

Was gibt es neues von ihrer prinzlichen Majestät Meinhild und seiner kleinen prinzlichen Hoheit Leomar? Geht´s gut? Die dürften doch schon viel Ärger machen, so mit sieben und drei, was? Hat der Racker schön gefeiert vor gut einem Monat?

Ulath Hermann von Treuenturm, Ritter Galladoorns
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Kaum eine Woche später dann wurde erneut das einfache Volk, junge weibliche und männliche Bauern, Tagelöhner und Handwerksleute aus der Kronmark befragt, ob sie nicht in den Dienst von Galladoorn gutes Silber verdienen wollten.
Und die ehemaligen Behausungen der Handwerker, welche Burg Prinzenforst erneuern sollten, wurden erneut für Ausbildung im Kriegssinne ausgekehrt und ausgelüftet...

[Arne]

Herrlich zu lesen - danke

[Tine / Alrun]

Schön schnoddrig.