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Hausbesuch in Stjerpevnost

Begonnen von Yvonne, 23.06.2019, 09:21:10

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Yvonne

IT : Anfang/Mitte Juni 19 Viviane
Ort: Schwingenstein, Eichst?tten und Stjerpevnost


Kesia stand an einer Weggabelung auf einer gr?nen Ebene. Links stieg der Weg schnell einen H?gel hinauf, auf dessen Spitze die Ruinen einer alten Festung sichtbar waren. Zahlreiche Kr?ne zeugten jedoch davon,  dass hier erneut eine Burg entstehen sollte. Rechts f?hrte der Weg zu einer kleinen Ortschaft, die von einem Palisadenwall umgeben war. Einige gr??ere Geb?ude waren in dem Ort zu sehen und das Ger?usch von klingendem Stahl deutete an, dass sich hier eine Schmiede befinden musste. Ansonsten bestand die Ortschaft aus vielen kleineren H?tten, die wohl Bauern und einige Handwerker beherbergten. In Zelten vor dem Ort schienen die Bauarbeiter zu leben, die zum Bau der neuen Burg hierhergekommen waren. Hier irgendwo im Ort, den sie nun betrat, sollte sich ihr Auftraggeber aufhalten. Letzte Woche hatte sie den Boten wie gewohnt losgeschickt um dem Herrn die vereinbarte Lieferung zukommen zu lassen. Doch der Bote kam zur?ck und berichtete, dass dieser ihn abgewiesen und die Annahme der Ware verweigert h?tte. Stirnrunzelnd hatte sie dem Boten das kleine P?ckchen wieder abgenommen und sicher bei sich verwahrt. Das war ?rgerlich. Sehr ?rgerlich. Es war wichtig dass er den Trank regelm??ig zu sich nahm. Nein, nicht nur wichtig, sondern unabdingbar? Ohne zu z?gern war sie zu Caidrach von Trutzwald gegangen und hatte ihn in Kenntnis gesetzt, dass sie f?r einige Tage weg w?re. Auf Nachfrage wohin, hatte sie ?dringender Patientenbesuch? angegeben. Caidrach hatte gemustert, und Kesia hatte in dem Blick eine Frage gelesen die sie jedoch nicht beantworten wollte, noch nicht zumindest. ?Herr, ich berichte euch danach, aber mein Anliegen eilt. Das Wohl eines Menschen steht auf dem Spiel.?
?Aber eil dich. Du hast bald auch noch in Allerland zu tun, bereite dich darauf vor.?
?Jawohl Herr.? Rasch war sie dann aufgebrochen. Caidrach hatte sie zwar noch gebeten sich Proviant von Seyfried geben zu lassen, aber sie hatte dankend abgelehnt. Dem Koch ging sie lieber aus dem Weg. Sicher, sein Essen war das Beste das sie weit und breit kannte, daran lag es also nicht, doch die Begegnungen mit ihm verliefen friedlicher wenn sie nicht stattfanden. Kesia w?rde sich unterwegs etwas zu Essen besorgen, ihre Finanzen gaben das her.
Bevor sie aufbrach hatte sie die abgewiesen Lieferung noch aufgestockt um die Menge die f?r die n?chste Woche auch f?llig w?re, dazu nahm sie noch ihre allgemeine Alchemistentasche mit. Wer wei?, vielleicht konnte sie ja auf dem Weg dem einen oder anderen einen Trank verkaufen.

Da stand sie also nun inmitten des Dorfes und fragte gleich einmal bei dem B?ttel, der ihr ?ber den Weg lief nach, wo genau sich denn zurzeit der Herr aufhielt bzw. wen sie da fragen musste. Man wies ihr den Weg und sie folgte ihm, sich noch immer fragend, wie es dazu kommen konnte, dass sich dieser Adlige nach Wochen und Monaten der erfolgreichen Behandlung nun pl?tzlich so verhielt. Hatte er seinen Trank abgesetzt? Das w?re die einzige f?r sie nachvollziehbare Erkl?rung. Er war im Winter auf sie zugekommen und hatte sein Problem geschildert. Abhilfe konnte sie ihm zusagen, jedoch mit dem Hinweis, dass es nur bei regelm??iger und langfristiger Anwendung helfen w?rde. Nat?rlich war dies dann auch so eingetreten. Die Leiden wurden gelindert.
Was also hatte ihn dazu veranlasst nun den Trank von einer Woche zur n?chsten abzulehnen? War etwas passiert? War die Dosierung nicht mehr ausreichend? W?re unwahrscheinlich, aber durchaus m?glich.  Sie musste unbedingt pers?nlich mit dem Herrn sprechen und herausfinden was die Gr?nde waren. Immerhin hatte er sie damals um Hilfe gebeten. Und sie war imstande ihm zu helfen.
Endlich erreichte sie das gr??te Haus des Ortes und wollte hineingehen. Eine Wache, in ziemlich zerlumpter Kleidung, hielt sie davon ab. ?Was wollt ihr, Weib??  ?Ich bin in dringender Angelegenheit auf der Suche nach seiner Wohlgeboren Herr von der Sternengischt. Lasst mich durch.?  Der Wachhabende lachte kurz auf. ?Nat?rlich? nicht. Euer Name? Ich werde dann anfragen.?
?Kesia, Alchemistin im Dienste seiner Wohlgeboren Ritter Caidrach von Trutzwald, Herr auf Eichst?tten, Markverweser zu  Eichingen, Ritter Galladoorns und erster Ritter Schwingensteins? gab sie mit aufrechter Haltung an. ?Und beeilt euch. Euer Herr wird euch verbunden sein, wenn ihr mich nicht zu lange warten lasst. Er ben?tigt meine Hilfe.?
Die Wache warf ihr einen absch?tzigen Blick zu, verschwand aber ins Hausinnere, w?hrend Kesia mit ernstem Gesicht vor der T?r wartete, ihren Koffer in der Hand haltend. Frustrierend war diese ganze Prozedur. Die Wache musste doch wissen, dass es dem Herrn nicht gut ging. Vermutlich w?rden sie es an seiner Stimmung erkennen k?nnen. Oder hatte sich der Herr so im Griff?
Die Zeit verging und irgendwann kam auch die Wache zur?ck und Kesia wollte nun schon zum Eintreten ansetzen, als sie die stumpfe Seite der Waffe des Wachhabenden an ihrem Oberk?rper sp?rte. ?Moment, Weib. Er will euch nicht sehen. Ihr sollt verschwinden, er wird eure Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen.? ?Aber.. er muss, sonst..? kam ?berrascht ?ber ihre Lippen. Es war also schlimmer als sie dachte. Sie sah den Mann an, k?hl und nachdenklich. Sie wollte erkl?ren warum sie durch musste, aber sie war sich sicher, dass dieser Mann es nicht verstehen w?rde. Au?erdem m?sste sie dann Details erz?hlen die nicht f?r dessen Ohren bestimmt waren.
?Seid ihr euch sicher? Habt ihr ihn wirklich gefragt oder ist das nur der Versuch mich abzuwimmeln??
Sie blickte ihn direkt an und war ?ber den zornigen Ausdruck im Gesicht der Wache ?berrascht. Hatte sie was falsches gesagt?
?Verschwindet sofort. Oder wollt ihr mich ernsthaft der L?ge bezichtigen?? ?Nein, es war lediglich eine Nachfrage.? Kam knapp ?ber ihre Lippen gepresst heraus. Sie musste unverrichteter Dinge gehen.
Langsam wurde ihre Sorge gr??er. Er hatte den Trank abgesetzt, das stand f?r sie fest. Der Zeit nach zu urteilen, die seit der letzten Lieferung an ihn vergangen war, gab es auch keinen mehr in seinem Besitz. Aber viel wichtiger war f?r sie auch... Wie stand es um die parallel laufende Kur? Hatte er diese etwa auch abgesetzt? Das w?re fatal. Nicht nur f?r seine Gesundheit, nein, vor allem f?r ihre Finanzen.
Auf direktem Weg machte sie sich auf den R?ckweg nach Eichingen und lie? Stjerpevnost, wie das fr?here Perchtograd nun hie?, hinter sich. Ihr eigener Herr musste nun unterrichtet werden. Dringend.  Vielleicht k?nnte er den Herrn von der Sternengischt nach Eichingen einladen? Damit Kesia mit ihrem Auftraggeber reden konnte. Sie musste ihn erreichen, die langfristige Gesundheit von Auros von der Sternengischt konnte sie sonst nicht gew?hrleisten.

Dorothea Gutweiler - Adepta minora analysis
Kesia - Alchemistin in den Diensten des Herrn Caidrach von Trutzwald
Tatjana von Tannenbrand, Enkelin von Gottfried von Tannenbrand