Neuigkeiten:

Drachenreiter Forum auf neue Softwareversion aktualisiert

Hauptmenü

Der Wind des Krieges

Begonnen von Daniel, 16.07.2023, 10:15:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Daniel

Das Eismondbanner wehte an den Masten der Feste-Erbnacht. Eskel lässt seinen Blick über den Burghof schweifen. Der aufgestellte Thron, der lange Teppich mit dem Kissen. Kurz blitzt das Bild des Hofes auf dem Falkenstein durch seinen Geist. Seine Aufregung, als er seinen Schwur sprechen musste, vor dem Königspaar, den Baronen und den Rittern. Diese Blicke würden die heutigen Eide nicht sehen, nur das Volk und das Land. Er grinste, weil seine Gedanken nach dem Halbork klangen. Hinter ihm öffnete sich die Tür.
"Oh, entschuldigt euer Hochwohlgeboren. Ich dachte, ihr wäret noch zu Tisch."
Eine junge Magd mit einem Bündel in den Händen steht erschrocken an der Tür.
"Alles in Ordnung. Was hast du da?"
"Euer Festgewand, frisch gewaschen."
"Leg es dorthin. Danke dir"
Die Magd legt das Bündel auf die Komode und verlässt den Raum. Der Baron schaut wieder in den Hof.
Zwei Stunden später war die Burgbevölkerung angetreten. Die Baronin hatte ihren Platz vor dem Thron eingenommen. Zu ihrer Rechten stand ihr Mann zur Linken Thorus, der Waffenmeister. Auch Eloell von den Frostwaldelben war anwesend, um die Freundschaft zwischen seinem Volk und den Menschen Erbnachts zu bekunden. Der Hof füllte sich mit den Lehnsnehmern und Schaulustigen. Eskel schaute in die Runde derer die sich anschicken eine Aufstellung einzunehmen. Da war die Familie von Maynwacht, die er selbst vor wenigen Tagen aus dem belagerten Maynwacht hierher geführt hatte. Ritter Ülfried von Niederend, Markverweser zu Niederend; Gustav Drakenstein, Markverweser zu Wendt und die Dame von Wiesen, Markverweserin zu Wiesen reiten sich in erster Linie ein. Dahinter reihten sich Gorlosch Sohn des Gumlosch, von der Wendter Zwergenbinge; Die Familie von Grimmen aus Waldwacht; Der Stadtverweser von Düsterbrunn aus Herzfeld und der Markverweser von Waldwacht ein. Hinter diesen reihten sich die Großbauern und viele Weitere ein. Der Baron atmete durch, das würde ein langer Tag werden.
Nach etwas Getuschel in den ersten Reihen trat Ritter Ulfried von Niederend als erster vor seine Baronin und beugte sein Knie.
Später am Tag führte der Pferdeknecht Reinhard das Pferd des Herrn von Niederend auf den Hof. Auf der nahen Treppe standen die Baronin und ihr Ritter.
"Ich entschuldige mich euer Hochwohlgeboren, aber ihr wisst, mein Ritterbruder sammelt in Tron ein Heer..."
Die Baronin hob beschwichtigend die Hand.
"Ich weis Ulfried, sichere Wege und komme Wohlbehalten zu uns zurück. Das zweite Widderbanner wartet an der Feste Reichswacht auf dich."
Der Ritter verneigte sich und eilte zu seinem Pferd. Er schwang sich in den Sattel.
"Der Drache Beschützt"
Sagte Reinhard, als er dem Ritter die Zügel übergab.
"So sei es!" antwortete der Herr von Niederend, nickte Reinhard kurz zu und ritt zur Feste hinaus.
Arianna sah ihm eine Weile nach und wünschte ihm auch im Stillen noch viel Glück auf der gefahrvollen Reise, die er nun unter dem Kommando des Barons von Tron antreten würde.

Einen Tag später war Wulf in Frostwald unterwegs.
Geschäftiges Treiben war im Heerlager ausgebrochen. Wulf konnte es vom Versorgungslager der Widderbanner aus sehn.
Zelte wurden abgeschlagen und auf Karren verladen. Das Heerlager würde nach Maynwacht verlegt werden. Und auch die Widderbanner wurden verlegt.
Vieles ging ihm durch den Kopf. Wie oft hatte er in den letzten Tagen von den Erbnachtern erneut die Worte "Erbnacht hält Stand" gehört.
Der Halbork schaute nochmal zum Heerlager und sein Blick blieb am Eichenbanner hängen. Wie ein leichter Wind wehten Erinnerungen durch seinen Geist.
Wie er Sigmund Sieg aus den Händen der Toten dunklen Zauberin nahm.
Wie er mit Arianna und Harkon die Söldner mit dem schwarzen Widderkopf stelle.
Wie er Seite an Seite mit Gorgo gegen die Dämonen in Gleystoke kämpfte.
Die Zusammenarbeit mit Tarenja im Lazarett in Dalag Nor.
Er Seite an Seite mit Arianna, Harkon in Taskar.
Ein Anstoßen holte den Schamanen ins Hier und Jetzt zurück. Vor ihm stand ein kleines Mädchen, die Bauerstochter des nahegelegenen Hofes.
"Onkel Wulf. Was soll nun werden?"
Der Halbork hob das Kind hoch, und zeigte zum Eichenbanner.
"Egal was kommt, wie dunkel die Nacht auch sein mag. Solange dieses Banner weht, hält Galladoorn Stand."

Wenige Tage danach im Freiherrentum Wendt.
Eskel von Eismond, Baron von Erbnacht, stand unter dem kleinen Sonnensegel und sah auf das geschäftige Treiben. Unter ihm der Hohlweg, der von Mayntal in die höher gelegenen Wälder des Freiherrentums Wendt führte. Davor die Reste der wendter Brücke. Der Herr von Wiesen hatte es untersucht und bestätigt, dass sie durch Magie zum Einsturz gebracht worden war. Nun waren Menschen und Zwerge dabei, einen Wachturm im Eiltempo zu errichten. Gustav Drackenstein, Markverweser von Wendt; Gombrosch Sohn des Gorlosch, von der Wendter Zwergenbinge und Raimund vom Auenweid, Legat der Gemeinschaft des Drachen, traten unter das Sonnensegel und verneigten sich.
"Erhebt euch. Meine Herren wie sieht es aus?"
Der Zwerg stieß merklich die Luft aus.
"Euer Hochwohlgeboren, dieser Turm wird seinen Dienst tun, ist aber nun kein wirkliches Schanzwerk."
Der Baron nickte.
"Herr Gombrosch, danke für die ehrlichen Worte. Die Befehle seiner königlichen Hoheit sind die Grenze zu beobachten und des Feindes Bewegungen zu melden. Deshalb am Mayn entlang an Strategischen Punkten diese Türme. Festes Schanzwerk ist im Moment nicht möglich, denn zur jetzigen Zeit hat Erbnacht nur euch und eure Brüder als Schanzbauer zur Verfügung. Sollte sich da etwas ändern, melde ich mich."
Eskel schaute zu dem Legaten.
"Vater Raimund, haben wir die Möglichkeit, den Boden unter dem Turm zu weihen?"
Der Priester strich sich durch den Bart.
"Euer Hochwohlgeboren, den ganzen Boden? Das wäre etwas vermessen. Es würde sehr viel Kraft kosten, und ich gehe davon aus, dass das nicht der einzige Ort ist, den ihr geweiht haben wollt."
Eskel nickte.
"Ihr habt recht. Würde der Hohlweg gehn?"
Der Priester nickte.
"Danke Vater Raimund, ich hoffe, dass es nicht so lange dauert, bis eure Brüder und Schwestern zu uns kommen. Damit das nicht alles auf Greifenrasts Schultern ruht."
"Macht euch keine Sorgen, das wird schon. Erbnacht hält Stand, wie man es die Tage erneut nach so langer Zeit hört. Der Drache beschützt."
Mit diesen Worten drehte sich der Legat um und Schritt Richtung Holweg davon.
"Der Drache beschützt." antworteten der Baron und sein Markverweser.
"Ich mach dann auch mal weiter."
Verabschiedete sich der Zwerg.
Rechtschreibfehler sind im Preis inbegriffen.

Halbtags Dichter und Denker

Wenn die Welt dich will erdrücken,
Schaffe dir Träume die entzücken.